BVV wollte vom Bürgermeister Auskünfte zu seinem Buch

Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) hüllt sich auch weiter in Schweigen. | Foto: KT
  • Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) hüllt sich auch weiter in Schweigen.
  • Foto: KT
  • hochgeladen von Klaus Teßmann

Neukölln. Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) hüllt sich auch weiter in Schweigen, wenn es um Mitarbeiter der Verwaltung geht, die ihm bei seinem Buch "Neukölln ist überall" geholfen haben.

Mehr als eine halbe Stunde lang beschäftigten sich die Volksvertreter bei der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am Mittwoch, 23. Januar, mit dem "Fall Buschkowsky". Sie wollten den Bürgermeister zwingen Namen und wenn möglich sogar Honorare preiszugeben. Besonders die Fraktion Bündnis90/Grüne hatten im Vorfeld schon angekündigt, dass sie dem Bürgermeister kräftig auf den Zahn fühlen wollen. Der allerdings bleibt bei seiner Auffassung, er habe das Buch nicht in seiner Funktion als Bürgermeister Heinz Buschkowsky verfasst, sondern als Privatmann Heinz Buschkowsky. Deshalb müsse er auch als Politiker vor der BVV keine Rechenschaft ablegen, wer ihm geholfen habe. Zu Beginn hatte sich Buschkowsky als befangen erklärt und seinen Stellvertreter Falko Liecke (CDU) ins Rennen geschickt. Der erklärte im Namen des Bezirksamtes, dass die Frage nicht beantwortet werden kann, weil es sich sowohl beim Bürgermeister als auch bei den Mitarbeitern um private Belange handelt. Er gehe ganz einfach davon aus, dass alle Mitarbeiter eine Nebentätigkeit angemeldet haben. Den Zweck einer Nebentätigkeit müssen weder Beamte noch Angestellte angeben. "Mitarbeiter sind nicht verpflichtet mitzuteilen, für wen sie arbeiten", erklärte Liecke. Dem Bezirksamt würden keine Informationen über eine Verletzung der Dienstrechte vorliegen.

Nach einer längeren Debatte, die sich immer wieder im Kreise drehte, ergriff Buschkowsky dann doch noch das Wort. Er verstehe schon, dass ihm nun ein Strick gedreht werden soll. Allerdings zog er sich auf die Position zurück, dass ein Buch nicht zu den Geschäftsbereichen eines Bürgermeisters gehört. Als Privatmann habe er von seinen staatsbürgerlichen Rechten Gebrauch gemacht, und ein Buch geschrieben. Dabei hätten ihm auch Menschen aus der Verwaltung und von außerhalb des Bezirkes geholfen. Einige Helfer seien für ihre Arbeitet auch honoriert worden. Aber, "sie haben Anspruch auf den Schutz ihrer Persönlichkeit", erklärte Buschkowsky.

Er äußerte sein Unverständnis darüber, dass nun Mitarbeiter von einigen Zeitungsredaktionen angerufen werden, um sie zu vertraulichen Aussagen zu drängen. Buschkowsky erinnerte daran, dass der Quellenschutz auch für Journalisten höchste Priorität habe. Mit der Bemerkung "Ich respektiere das Schutzbedürfnis der Menschen" schloss Buschkowsky die Diskussion ab.

Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 32× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 729× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 31× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.