DLRG-Wasserrettungszug zum Einsatz an Saale und Elbe

Zugführer Achim Terborg (links) mit Neuköllner Wasserrettungskräften der DLRG beim Einsatz an der Elbe. | Foto: Privat
  • Zugführer Achim Terborg (links) mit Neuköllner Wasserrettungskräften der DLRG beim Einsatz an der Elbe.
  • Foto: Privat
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Neukölln. Fast 1400 Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus dem Bundesgebiet wurden in die Hochwassergebiete geschickt. Darunter auch zehn Rettungsschwimmer aus Neukölln unter der Leitung des Zugführers Achim Terborg.

Ein bisschen erschöpft wirkt Achim Terborg immer noch, wenn er vom Hochwasserrettungseinsatz der DLRG in Sachsen-Anhalt erzählt. Nächte mit endlos scheinenden Einsätzen bis zur Erschöpfung und wenig Schlaf liegen hinter ihm. Mitten in der Nacht am 5. Juni war es losgegangen. "Innerhalb von drei Stunden mussten wir ausrücken", erzählt der frühere Leiter des BVV-Büros, der sein Ehrenamt bei der DLRG am Standort Wannsee schon seit 44 Jahren ausübt. Trotz aller Strapazen kann er diesem Einsatz auch viel Positives abgewinnen. "Die Kameradschaft unter den Helfern war toll und wir haben auch dieses Mal wieder viel dazugelernt", sagt der Zugführer, der Einsätze der DLRG in Bernburg an der Saale und in Schönebeck an der Elbe leitete. Nach ihrem Eintreffen in Bernburg mussten die Rettungstaucher seines Zugs umgehend mitten in der Nacht ein Leck im Deich abdichten. Der Rest des Zugs setzte seine Fahrt nach Schönebeck fort, wo die DLRG-Helfer zahlreiche Aufgaben zu bewältigen hatten. Tauchertrupps halfen, die Deiche unter Wasser mit Planen zu befestigen und bei der Abdichtung eines Schöpfwerks, dessen Überlaufbecken in einen Stichkanal der Elbe überzulaufen drohte. Bootstrupps und speziell ausgebildete Strömungstrupps holten Menschen und Haustiere aus den Häusern. In einem Fall unterstützten sie die Polizei bei der Evakuierung eines ganzen Dorfs. Das war manchmal schwierig: "Einige Bewohner wollten ihre Häuser nicht verlassen", erzählt Achim Terborg.

Luftretter überwachten unter anderem die Sicherheit der Menschen, die die Deiche mit Sandsäcken absicherten. Für die Verpflegung der Helfer war ein Versorgungstrupp zuständig. Sie alle leisteten diesen Dienst ehrenamtlich und verbrachten die kurzen Nächte in Feldbetten in einer Schulturnhalle. "Wir haben viel Leid gesehen. Dieser Hochwassereinsatz war noch weitaus schlimmer, als in den Jahren 1997 und 2002", sagt Achim Terborg rückblickend. Was ihn sehr rührt, ist die tiefe Dankbarkeit, die er und seine Männer im Einsatz erfahren haben: "Niemals werde ich die alte Dame vergessen, die uns jeden Tag einen selbstgebackenen Kuchen vorbeibrachte und die Fenster, in denen viele Anwohner ihren Dank an uns bekundeten."

Sylvia Baumeister / SB
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 224× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 186× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 572× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.163× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.