Neukölln. An der Bergiusstraße am Rand eines Industriegebiets an der Grenzallee endet bisher die Stadtautobahn A 100. Und von hier aus führt sie künftig nach Treptow.
Am 8. Mai war mit dem ersten Spatenstich offizieller Baubeginn. Damit endet ein rund zehnjähriger Streit, der sogar das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig beschäftigte. Die Kosten von rund 473 Millionen Euro trägt der Bund. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) zum Spaten zu greifen und den Bau symbolisch zu beginnen. "Mit dem Weiterbau der A 100 binden wir den Osten Berlins besser an die Autobahn an. Der 16. Bauabschnitt ist eine Verpflichtung im Sinne der deutschen Einheit und damit ein Brückenschlag zwischen Ost und West", betonte Ramsauer.
Das Bundesbauministerium hatte den Bau der Verlängerung seit Jahren unterstützt. Der frühere Köpenicker SPD-Bundestagsabgeordnete Siegfried Scheffler hatte seinerzeit als parlamentarischer Staatssekretär im Bauministerium dafür gesorgt, dass der A 100-Weiterbau unter "vordringlicher Bedarf" eingestuft wurde.
"Dieses Großprojekt wird nicht nur der Stadt guttun, sondern auch viele Arbeitsplätze schaffen und sichern. Die Anbindung der Gewerbegebiete im Osten und die Entlastung der süd-östlichen Wohngebiete vom Durchgangsverkehr machen den Bau zu einem Projekt für ganz Berlin", freute sich Senator Michael Müller.
Der 3,2 Kilometer lange Autobahnabschnitt wird aus Lärmschutzgründen zu großen Teilen in Troglage errichtet. Dazu schützen bis zu sechs Meter hohe Lärmschutzwände sie Anwohner. An der Grenzallee verläuft die neue Autobahn in einem 385 Meter langen Tunnel. Spätestens 2021 soll man mit Tempo 80 bis zur neuen Anschlussstelle Treptower Park fahren können.
Ralf Drescher / RD
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