Förderverein Morus 14 kämpft ums Überleben

Neukölln. Seit neun Jahren gibt es das Netzwerk Schülerhilfe Rollberg. Akute Finanznot zwingt den Trägerverein Morus 14 nun aber zum Jahresende zur Aufgabe. Es sei denn, bis zum 29. Oktober werden neue Sponsoren gefunden.

Mehrfach wurden der Förderverein Morus 14 und sein erfolgreiches Bildungsprojekt Netzwerk Schülerhilfe Rollberg ausgezeichnet. Dennoch steht der Verein, der sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, der Vermietung von Vereinsräumen und Veranstaltungen wie "Mieter kochen für Mieter" finanziert, vor dem Aus. Dabei hat das Projekt einen Modellcharakter, der weit über die Bezirksgrenzen hinaus strahlt. Kinder aus dem Rollbergkiez erhalten eine individuelle Hausaufgabenhilfe und Betreuung durch einen Erwachsenen, der ihnen zuhört, ihnen seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt. Es geht dabei um viel mehr, als um die bloße Vermittlung von Lesen, Rechnen und Schreiben: "Bei uns lernen die Schüler, Regeln einzuhalten und Verantwortung zu tragen. In sozialen Brennpunkten wie diesem gelingt es der Schule kaum noch, solche Dinge zu vermitteln", meint Marianne Johannsen. Die ehemalige Lehrerin hat als eine von drei Vereinsvorständen seit 1. Oktober vorläufig die Geschäftsführung des Vereins übernommen. Aufgrund der knappen Finanzen legte Geschäftsführer Gilles Duhem sein Amt zunächst nieder. Zu schlecht stehen die Finanzen. Zur Koordination der 100 Schüler, die von 75 Ehrenamtlern betreut werden, benötigt der Verein monatlich etwa 10 000 Euro.

Die vereinseigenen Einnahmen reichen zur Deckung der Ausgaben nicht aus und ein großer Sponsor musste kürzlich wegen finanzieller Engpässe die Förderung beenden. "Jetzt wird es Ernst", sagt Duhem. "Alle wollen dieses Projekt haben, aber kaum jemand ist bereit, uns dauerhaft und verbindlich zu unterstützen. Vor allem viele kleinere, aber regelmäßige Spenden würden die Fortsetzung unserer Arbeit gewährleisten." Sollte bis zur Mitgliederversammlung am 29. Oktober keine Lösung gefunden sein, wird Morus 14 voraussichtlich zum Jahresende abgewickelt. Vereinsvorstand Wolfgang Rühlmann: "Wir hoffen auf weitere Unterstützer unserer Arbeit, denn wir leisten hier jeden Tag vor Ort etwas für die Integration."

Slyvia Baumeister / syri
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 708× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.467× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.513× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.