Forschungsprojekt "Erste Schritte" startet am Vivantes Klinikum Neukölln
Mit der Geburt eines Kindes stehen junge Einwanderer oft vor großen Herausforderungen. In einer neuen Kultur müssen sie sich orientieren, eine fremde Sprache erlernen. In der Kindererziehung fehlt ihnen zudem die Unterstützung, die sie in der Heimat durch erfahrene Verwandte hätten. In der Folge isolieren sich junge Eltern, ziehen sich in eine Parallelgesellschaft zurück. Eine gelungene psychische und physische Entwicklung der Kinder wird so häufig erschwert. Ob präventive Maßnahmen - quasi vom Kreißsaal an - dies ändern können, soll ein neues Forschungs- und Betreuungsprojekt belegen, an dem das Vivantes Klinikum Neukölln in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Sigmund-Freud-Institut beteiligt ist.Die Bundestagsabgeordnete Stefanie Vogelsang (CDU) hat das Projekt nach Neukölln geholt: "Hier entbinden viele Frauen aus unterschiedlichen Nationen. Manche von ihnen leben isoliert", weiß Vogelsang. Diese Isolation soll mit Beratungs- und Unterstützungsangeboten auf dem Klinikgelände aufgebrochen werden. Mitarbeiter des Fördervereins Kindergesundheitshaus betreuen junge Migrantenfamilien drei Jahre lang. Die Familien erhalten in dieser Zeit kostenlose Beratungsangebote und Kurse zu Themen wie Erziehung, Gesundheit, Ernährung und Bildung. Auch Hausbesuche und die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch der jungen Mütter und Väter sind Bestandteil des Projekts.
Die Angebote werden schon vor der Geburt bei den Untersuchungen in der Klinik an die werdenden Eltern herangetragen. "Eltern wollen stets das Beste für ihr Kind, an diesem Punkt können wir anknüpfen", sagt Professor Dr. med. Rainer Rossi, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum. Das Sigmund-Freud-Institut begleitet den Prozess und untersucht, ob das Angebot positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder und ihre Integration in der Kindertagesbetreuung hat. Gefördert wird "Erste Schritte" vom Bundesfamilienministerium mit 500 000 Euro.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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