Neukölln. Susanne Schirdewahn zeigt in der Galerie Helfrich, Herrfurther Straße 29, ihre Marsmäuse. Seit 13 Jahren arbeitet sie als freischaffende Künstlerin.
Die vielseitige Malerin, Schriftstellerin und Objektkünstlerin aus Prenzlauer Berg ist eigentlich Theaterregisseurin, hat das in den 90er Jahren auch an der Schauspielhochschule Ernst Busch richtig studiert, aber nur während der Ausbildung im Praktikum am Theater gearbeitet. "Das Studium war für mich Mittel zum Zweck", sagt sie. Es habe zwar Spaß gemacht, aber sie wollte sich mit dem beschäftigen, was sie bewegt. "Mit meinen Figuren möchte ich Geschichten erzählen", sagt die 42-Jährige. So waren die Sendung mit der Maus, die erste Mondlandung und die Landung von Raumsonden auf dem Mars für sie der Anlass für die Ausstellung. Die Figuren bestehen aus Materialien, die andere Menschen wegwerfen oder verlieren. So sind alte Farbtuben, gefundene Sonnenbrillen, ein Stück Stoff oder das Rücklicht eines Fahrrads in den Masken mit verarbeitet. "Es sind Collagen im wahrsten Sinne des Wortes", erklärt Schirdewahn. Für sie bekommen die Figuren einen ganz eigenen Charakter.
Als Künstlerin sieht sie ihre Aufgabe darin, "Strukturen aufzubrechen, Gewohnheiten infrage zu stellen". Über Kunst und Kultur können sich die Menschen verständigen. So fließen in ihre Figuren auch Einflüsse aus anderen Ländern ein. In alten Kulturen haben die Menschen Masken aus Ton oder Schilf gebaut, andere Menschen hängen sich ihre Jagdtrophäen an die Wand oder stellen Pokale ins Regal. Für sie sind es Fetische mit denen die Menschen aus dem Alltagstrott heraus wollen. "Ich finde, Kunst und Kultur können den Menschen eine Heimat bieten", sagt Susanne Schirdewahn und das will sie mit ihrer Ausstellung in der Galerie Michaela Helfrich zeigen. Die Ausstellung ist dreigeteilt. Sie beginnt am 26. Januar 20 Uhr, hat dann eine Middissage und zum Abschluss am 23. Februar 20 Uhr gibt es dann eine Lesung mit der weiblichsten Lesebühne Berlins (blaues Herz) mit Texten zum Thema "Schluss machen".
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