Gemeinde startet Geschichtswerkstatt zum Ersten Weltkrieg

Die am 18. Juni 1922 enthüllte Gedächtnistafel, die bis 1944 in der Martin-Luther-Kirche hing. | Foto: Lothar Winkler
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Neukölln. Die Martin-Luther-Kirche nimmt den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren zum Anlass, Einzelschicksale der damaligen Gemeindemitglieder und die Haltung der Kirche in einer Geschichtswerkstatt zu erforschen.

"Niemand hat eine größere Liebe, als der, der stirbt für seine Freunde", lautete der Spruch auf einer Gedenktafel, die von 1922 bis 1944 in der Martin-Luther-Kirche an die "gefallenen Helden" des Ersten Weltkrieges erinnerte. In ihrer Londoner Partnergemeinde findet sich auf einer Gedenktafel zum selben Anlass der selbe Spruch.

"Das brachte mich auf die Idee, in einer Gesichtswerkstatt den Einfluss des Krieges auf das Leben der damals hier lebenden Menschen zu erforschen", sagt Anja Siebert-Bright. Die Pfarrerin, die vor einem Jahr ihren Dienst in dieser Gemeinde antrat, will auch selbst an der Werkstatt teilnehmen, um die Rolle ihrer Amtsvorgänger aus jener Zeit zu untersuchen und zu zeigen, wie verschieden die Aussagen der Kirche damals zu denen der Gegenwart sind: "Die Pfarrer predigten unverdrossen für den Krieg, weil die Kirche der Meinung war, Gott wolle ihn", erklärt sie. Unter der Leitung der Diplom-Politologin Ursula Bach wollen sich interessierte Teilnehmer in kleinen Gruppen des Themas unter verschiedenen Aspekten annehmen. Sie werden in Archiven auf Spurensuche gehen, Dokumente sichten, Interviews führen. Dafür sucht die Geschichtswerkstatt auch noch Zeitdokumente, insbesondere Fotos, Feldpostkarten, Tagebuchaufzeichnungen und Zeitungsberichte aus Privatbesitz. Natürlich nur als Leihgabe.

"Es geht uns darum, aufzuzeigen, wie die Lebensbedingungen in jener Zeit waren, und uns interessieren die Haltung und Handlungen der Gemeinde während der Kriegszeit", sagt Anja Siebert-Bright. Die Geschichtswerkstatt nimmt ihre Arbeit am 20. März auf. Treffpunkt ist um 18.30 im Gemeindehaus in der Fuldastraße 50.

Teilnehmen kann jeder, der Spaß am Thema hat, vom Schüler bis zum Senior. Bis zu den Sommerferien gibt es alle zwei Wochen donnerstags weitere Treffen. Im Herbst werden die Texte, die in den einzelnen Gruppen erarbeitet wurden, mit ausgewählten Abbildungen in einer Broschüre zusammengefasst und in einer Ausstellung in den Gemeinderäumen präsentiert. Ferner wird das Material aus der Geschichtswerkstatt für den Unterricht an der Evangelischen Schule Neukölln zur Verfügung gestellt.

Wer mitmachen oder Dokumente leihweise zur Verfügung stellen möchte, kann sich gern melden unter 60 97 74 90 sowie im Netz unter Anja.Siebert@martin-luther-neukoelln.de.
Sylvia Baumeister / SB
Die am 18. Juni 1922 enthüllte Gedächtnistafel, die bis 1944 in der Martin-Luther-Kirche hing. | Foto: Lothar Winkler
Pfarrerin Anja Siebert-Bright hat bereits erste Dokumente für die jetzt beginnende Geschichtswerkstatt gesichtet. | Foto: Sylvia Baumeister
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

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