Grundschulprojekte sollen Perspektiven eröffnen
Eine hohe Arbeitslosenquote, Sprach- und Bildungsdefizite kennzeichnen das Quartiersgebiet Richardplatz Süd. An den beiden Grundschulen, der Löwenzahn- und der Richard-Schule, beträgt der Anteil der Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache um die 90 Prozent. All das sind nicht die günstigsten Voraussetzungen für ein friedliches und respektvolles Miteinander der hier lebenden Menschen. Das Quartiersmanagement (QM) will nun in Zusammenarbeit mit mehreren Bildungseinrichtungen dieses Ziel erreichen. Projekt Nummer eins, das am 15. Oktober von Bildungsstandrätin Dr. Franziska Giffey (SPD) eröffnet wurde, ist ein neuer Eltern- und Nachbarschaftstreff in der Richard-Grundschule. Das Café soll als Anlaufstelle mit Seminarangeboten eine bessere Elternanbildung ermöglichen. Mit einem Mehrzweckraum schuf der Bezirk außerdem die bauliche Voraussetzung für einen baldigen geplanten Ganztagsbetrieb.
Zwei weitere Projekte, die mit Mitteln aus dem Programm Soziale Stadt gefördert werden, sind an der benachbarten Löwenzahn-Grundschule angelaufen. In der Bildungsgemeinschaft "Droryplatz" hat sich die Schule mit zwei Kitas, einer Jugend- und einer Kindereinrichtung vor Ort zusammengeschlossen. Gemeinsam nutzen alle täglich den Spielplatz am Droryplatz, der sich mit dem Schulhof überlagert. Problematisch dabei war bisher der teils extreme Vandalismus. Mit einer Neugestaltung des Platzes, der als Treffpunkt für alle Generationen offen werden soll und mit neuen Spielangeboten attraktiver gestaltet wird, hofft man auf einen Umschwung: "Gemeinsam mit allen Akteuren wollen wir an dieser Stelle ein respektvolleres Miteinander entwickeln", sagt Anja Bederke vom Quartiersmanagement.
Die Baumaßnahme, deren erster Spatenstich am 16. Oktober im Beisein von Baustadtrat Thomas Blesing (SPD) stattfand, soll im Sommer 2014 beendet sein und 455 000 Euro kosten. Flankiert wird die bauliche Umgestaltung von einem Gewaltpräventionsprojekt, in dessen Rahmen sich alle Einrichtungen am Droryplatz mit professioneller Unterstützung austauschen. "Wir haben ein gemeinsames pädagogisches Konzept erarbeitet und trainieren allen Beteiligten eine Haltung an, wie sie sich an diesem Platz gewaltfrei begegnen können", erzählt Schulleiterin Utta Hoppe. Manuela Saupe, Leiterin der AWO-Kita "Du und Ich" ergänzt: "Hier gibt es einen roten Faden. Es ist wichtig, dass die Familien das verstehen. Und das jeder lernt: Nicht wegsehen, aber sich abgrenzen, wenn es Stress gibt."
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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