Hauseigentümerin Beate Hauke erhielt die Ehrennadel des Bezirks
Im Schillerkiez kennt jeder das Gesicht von Beate Hauke. Dabei wohnt sie gar nicht hier, sondern in Heiligensee. Dennoch sind ihr jedes Haus dieses Kiezes sehr vertraut. Denn bis sie 1980 heiratete, hat die gebürtige Kielerin hier die 70er Jahre in ihrem Elternhaus in der Okerstraße verbracht. "Hier bin ich mitgewachsen und es bleibt immer mein Zuhause", sagt Hauke. So verwundert es nicht, dass sie sich, nachdem sie das Haus ihrer Eltern als Eigentümerin übernahm, für diese Heimat einsetzte. "Ende der 90er Jahre ging es hier derart bergab, dass ich Probleme hatte, Mieter für meine Wohnungen zu finden", erzählt die 60-Jährige. Sie störte sich am Sperrmüll, am Hundekot, an Graffiti und sinnlosen Zerstörungen und schloss sich 1995 einer Initiative aus Haus- und Wohnungseigentümern im Schillerkiez an, aus der sich 2003 der Verein Pro Schillerkiez gründete.
Im Laufe der Jahre mobilisierte Beate Hauke viele Menschen, sich verschiedenen Aktionen anzuschließen. Sie beteiligte sich an der Pflege von Baumscheiben, initiierte Sperrmüll- und Straßenreinigungsaktionen. Besonders den Hinterlassenschaften von Hund und Halter sagte sie den Kampf an, indem sie sich an der Herausgabe eines Leitfadens für "Hundehalter und Menschen ohne Hund" in deutscher und türkischer Sprache beteiligte. Auf Haukes Initiative hin bewarb sich der Verein 2009 für einen "Markt der Vielfalt" auf dem Herrfurthplatz. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der IHK Berlin prämierten das Konzept, der kulturell ausgerichtete Markt lief mit großem Erfolg von Mai bis Oktober desselben Jahres.
Unzählige Stunden hat Hauke hier an ehrenamtlicher Arbeit investiert und dabei auch den Marktverwalter Rainer Perske für einen kleinen, familiären Markt gewinnen können, der hier weiterhin geblieben ist. Als wäre dies alles noch nicht genug, hat sich die Gründungsstifterin der Bürgerstiftung Neukölln lange Zeit auch noch als Quartiersratmitglied betätigt.
Ihre Bemühungen sieht Beate Hauke inzwischen von Erfolg gekrönt: "Vieles hat sich geändert. Es gibt weniger Sperrmüll und Hundekot hier", findet sie. Dennoch will sie weitermachen, demnächst einen Vereinsraum in ihrem Haus für Anwohner als Treffpunkt zur Verfügung stellen. "Wir wollen mit den Bewohnern ins Gespräch kommen und so weiterhin den Kiez mit ihnen gestalten", hat sie sich vorgenommen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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