Initiative erinnert an den ermordeten Burak Bektas
Fünf Schüsse gab ein Schütze am 5. April 2012 gegen 0.20 Uhr aus nächster Nähe auf seine Opfer ab. Burak Bektas und seine vier Freunde unterhielten sich gerade auf der Rudower Straße in Höhe der Hausnummer 51. Aus dem Möwenweg kommend, trat der Täter an die Gruppe heran, schoss ohne jede Vorwarnung. Zwei der jungen Männer verletzte er schwer, Burak starb wenig später im Klinikum Neukölln. Nach den Schüssen flüchtete der Mörder in Richtung Möwenweg und bog kurz davor rechts über eine Grünfläche in Richtung Laubsängerweg ab. Beschrieben wird er als "männlich, 170 bis 180 Zentimeter groß und 40 bis 60 Jahre alt". Bekleidet war er mit einer dunklen, eventuell zweifarbigen Jacke, trug ein Basecap oder eine Kapuze. Bis heute sorgt dieser Mord für eine große Verunsicherung auf den Straßen, vor allem unter Jugendlichen.
Nach der sehr vagen Täterbeschreibung gibt es bisher kaum Hinweise auf den Mörder, und das, obwohl die Berliner Staatsanwaltschaft 15 000 Euro für Hinweise seine Ergreifung ausgelobt hat. "Das mögliche Motiv des Täters ist bislang völlig unklar" heißt es im Fahndungsaufruf der Polizei.
Der "Initiative zur Aufklärung des Mordes an Burak B." ist das zu wenig: "Wir befürchten, dass es, wie bei den NSU-Morden, ein rassistisches Motiv für die Tat gibt", erklärt Kornelia Kunze von der Initiative. Es werde zu wenig in diese Richtung ermittelt. Seit August haben sich neben Freunden und der Familie des Opfers Antifa-Gruppen und die Beratungsstelle ReachOut in der Initiative zusammengeschlossen.
Auf einer Gedenk-Demonstration am 6. April fragten sie unter anderem: "War Rassismus das Tatmotiv?" und "Wie werden die Naziangriffe in Neukölln beendet?". Unter den etwa 350 Demonstranten waren auch Bezirksverordnete, wie Thomas Licher (Die Linke) und Bertil Wever sowie Sozialstadtrat Bernd Szcepanski (beide Bündnis 90/Grüne). Mit einer Gedenkminute für den Toten begann der Zug, der vom Columbiadamm über das Rathaus zum Hermannplatz führte. "Findet den Mörder!" riefen viele der Demonstranten.
"Man sollte immer wieder an diesen Mord erinnern", findet Szczepanski. Zwar habe er den Eindruck, dass die Polizei "sehr ernsthaft" der Sache nachgehe, aber durchaus besser über den Stand der Ermittlungen informieren könne.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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