Johann-Georg-Elser Schule feiert zehnjähriges Bestehen

Schulleiterin Gisela Klatt hat in einem Gewerbehof im Schillerkiez seit zehn Jahren eine Grundschule etabliert. | Foto: Sylvia Richter
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Neukölln. In einem Gewerbehof im Schillerkiez eröffnete 2002 eine private Grundschule. Dank intensiver Sprachförderung und individueller Betreuung lernen die Schüler hier mit großem Erfolg.

Kein Schulabschluss, schlechte Deutschkenntnisse, keine Ahnung von Mathematik. Schüler dieser Art findet man in der Johann-Georg-Elser-Schule wohl kaum. Und das, obwohl die Schülerschaft zu 80 Prozent einen Migrationshintergrund hat und damit nicht die besten Voraussetzungen für einen schulischen Erfolg. Das Geheimnis dieses Erfolges begründet sich zwei Faktoren: Dem Ineinandergreifen von Kita, Grundschule, Hort an einem Ort und einem ganz speziellen Lernkonzept. "Bei uns gibt es keine Brüche, denn unsere Erzieher und Lehrer kennen die Kinder von Beginn an und begleiten sie durch die gesamte Schulzeit hindurch", erklärt die Schulleiterin Gisela Klatt. Vor zehn Jahren hat sie mit Ehemann Ingo die staatlich anerkannte Grundschule in der Mahlower Straße 23 im Schillerkiez eröffnet. Schon drei Jahre zuvor hatten sie einen Verein, dann eine Kita gegründet, für die die Sprachwissenschaftlerin ein Sprachprogramm zur gezielten Förderung entwickelte.

Der Unterricht in der Grundschule folgt für die inzwischen 106 Schüler einem bestimmten Aufbau: Jeweils ein Lehrer und ein Erzieher unterrichten die jahrgangsübergreifenden Gruppen. Es gibt keinen Frontalunterricht, jedes Kind arbeitet in der "Kernzeit" von Stunde zwei bis fünf einen speziell für sein Lernniveau erstellten Ordner durch. Bei Fragen wendet es sich an die Pädagogen. Danach gibt es "kleine Kreise" in denen Schüler mit ähnlichem Lernniveau in kleinen Gruppen neuen Lernstoff erarbeiten.

Nach dem Unterricht wird ein Freizeitprogramm im Hort geboten, alle Mahlzeiten nehmen Erzieher, Lehrer und Kinder gemeinsam ein. Hausaufgaben gibt es nicht. Das Schulgeld inklusive Hortbetreuung und Schulmaterial beträgt Durchschnittlich 180 Euro. "Das leisten sich bei uns sogar Eltern, die Hartz IV beziehen", erzählt Klatt. Auf Wunsch vieler Eltern gründete das Ehepaar nun auch noch eine Integrierte Sekundarschule, deren staatliche Anerkennung kurz bevor steht. Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll zudem eine gymnasiale Oberstufe an der Privatschule angeboten werden. "Genug Räume für dieses Wachstum können wir hier glücklicherweise anmieten", sagt die Schulleiterin.

Slyvia Baumeister / syri
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Lokalredaktion aus Mitte

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