Künstler für neue Ausstellung in Neukölln gesucht
Wie Galeristin Bianca Ahlgrimm sagte, soll die Ausstellung an die so genannten Goldenen Zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts erinnern. Diese Zeit verbindet man heute mit einem wirtschaftlichen und künstlerischen Aufschwung - und mit Charleston, Swing und Jazz.
"Gold bedeutet Macht und Beständigkeit, es steht aber auch für Geldgier, Rausch und Goldfieber", sagt die Galeristin. Sie möchte Maler, Grafiker, Objektkünstler und Fotografen dazu animieren, sich in ihren künstlerischen Arbeiten mit dieser Zeit auseinander zu setzen.
In Deutschland umfassten die Goldenen Zwanziger Jahre den Zeitabschnitt zwischen 1924 und 1929. "Der Begriff ist verbunden mit dem wirtschaftlichen Aufschwung durch die weltweite Konjunktur in den 1920er-Jahren und steht auch für eine Blütezeit der deutschen Kunst, Kultur und Wissenschaft" so Bianca Ahlgrimm. Die Goldenen Zwanziger Jahre wurden von der Weltwirtschaftskrise 1929 beendet.
"Die Kunstszene veränderte sich in diesen Jahren", erläutert Galeristin Ahlgrimm. "Die Kunstrichtung bezeichnete man auch als ,Neue Sachlichkeit". Die Künstler der Goldenen Zwanziger beschäftigten sich mit den Folgen des ersten Weltkrieges und den gesellschaftlichen Veränderungen in den Jahren danach. "Viele Künstler waren sehr engagiert und politisch interessiert", so die Galeristin. "Die Kunst befreite sich ein weiteres Stück aus akademischen Zwängen. Man zeigte weniger Scham."
Themen waren nun das Leben in der Großstadt, die Kluft zwischen Arm und Reich, die neue, selbstbewusste Frau. Das Porträt wurde zum wichtigen Genre. Ein Beispiel-Kunstwerk der1920er-Jahre ist das "Großstadt-Triptychon" von Otto Dix. Es zeigt unter anderem eine Prostituierte in freizügiger Pose. Ein solches Motiv wäre wenige Jahre zuvor noch undenkbar gewesen.
Künstler können sich noch bis zum 31. Juli für die Ausstellung zum Thema "Goldrausch" bewerben.
Die Schau wird am 9. August um 19 Uhr in der Galerie Kunststück Berlin in der Braunschweiger Straße 64 eröffnet und am 29. August um 19 Uhr mit der Finissage beendet.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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