Multikulturelle Party auf den Straßen
Seit seiner Premiere 1996 wurde der Karneval der Kulturen in den vergangenen Jahren zu einem Großereignis und zum Aushängeschild der Stadt. Und so wird es auch dieses Jahr wieder sein: Etwa 1,3 Millionen Besucher werden am Pfingstsonntag, 19. Mai, die Straßen vom Hermannplatz über den Südstern bis zur Yorkstraße säumen, wenn die über 4400 Akteure in 76 Formationen und 49 motorisierten Wagen ab 12.30 Uhr an ihnen vorbeiziehen.Das Spektakel fällt damit in diesem Jahr erstmalig etwas kleiner aus als zuvor. Im vergangenen Jahr gab es 95 Formationen, 2011 waren es 90. "Immer mehr Gruppen müssen kurzfristig aus finanziellen Gründen ihre Teilnahme absagen", berichtet Philippa Ebéné, Geschäftsführerin vom Veranstalter Werkstatt der Kulturen.
Nach 18 erfolgreichen Jahren bringen die teilnehmenden Gruppen die Kosten für Wagen, Ausstattung und Kostüme zwischen 2000 und 9000 Euro immer noch vollständig selbst auf. Auch über das Portal "Samba sucht Trecker", das es auf der Homepage www.karneval-berlin.de seit 2010 gibt, melden sich nicht genug Förderer als Partner der Gruppen. "Wir arbeiten das ganze Jahr für den Karneval und verkaufen selbst gekochte Spezialitäten auf Veranstaltungen, um das Geld aufzubringen", erzählt Miriam Haro von der "Grupo Peru", die im vergangenen Jahr als Gesamtformation 1000 Euro im Wettbewerb gewann. "Zur Deckung unserer Kosten in Höhe von 5500 Euro hat das Geld aber leider lange nicht gereicht", sagt die Tänzerin.
Um den Umzug auch zukünftig zu sichern, fordern die Akteure und der Veranstalter nun die Einrichtung eines Fonds, mit dem zumindest ein Teil der beteiligten Gruppen finanziell unterstützt werden könnte. Die Fraktion der Grünen brachte im November 2012 einen entsprechenden Antrag im Abgeordnetenhaus ein. Entschieden wurde darüber noch nicht. "Wir hoffen sehr, dass es diesen Fonds mit mindestens 100 000 Euro bis zum nächsten Jahr geben wird", sagt Philippa Ebéné, "und wir würden uns wünschen, dass die Karnevalskunst endlich einen größeren Raum bekommt."
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.