Nachbarschaftsgarten an der Sonnenallee braucht Helfer
Das 478 Quadratmeter große Areal sollte eigentlich schon lange ein Gemeinschaftsgarten der Kolonie NCR an der Sonnenallee 187 sein. Doch weil der so gut wie nie genutzt wurde, verwilderte er allmählich. Bis die 51-jährige Laubenpächterin Sabine Karau Anfang vergangenen Jahres auf eine Idee kam: Einen Mehrgenerationengarten wollte sie hier schaffen; einen Treffpunkt nicht nur für die 32 Pächter in der Kolonie, sondern auch für die Menschen aus der Umgebung. "Wir sind ein sehr buntes Gemisch, das die Vielfalt im Kiez widerspiegelt, vom syrischen Sozialarbeiter über die türkische Familie bis hin zur polnischen Witwe", erzählt Sabine Karau. Alte und junge Menschen, deutsche und nichtdeutsche mit und ohne Handicap sollen in diesem Garten etwas anbauen und sich begegnen können.
Für ihr ehrenamtliches Projekt musste Sabine Karau aber erstmal kräftig die Werbetrommel rühren: Zunächst sprach sie in verschiedenen Institutionen, Ämtern und Firmen vor. Sie warb um Spenden, beantragte Fördergelder beim Quartiersmanagement und bei Stiftungen, stellte Bauanträge. Die Neuköllnerin knüpfte Kontakte zu potenziellen Nutzern, wie Kitas, Schulen und Nachbarschaftstreffs.
Daneben suchte sie die Unterstützung der bezirklichen Beauftragten für Menschen mit Behinderung, Katharina Smaldino, und des Migrationsbeauftragten Arnold Mengelkoch. "Ich habe an viele Türen geklopft, um dieses Projekt zu verwirklichen. Aber es macht mir Spaß, etwas zu bewegen", sagt Sabine Karau. Im Frühjahr stellte sie das Projekt den Kiezbewohnern mit einem Gartenfest vor (wir berichteten).
Mithilfe einer Spende vom Jugendamt waren da schon Hochbeete errichtet worden, die zwei Kitas und einige Bewohner aus der Umgebung zum Anbau von Gemüse nutzten. Zudem wurden 15 Bäume und ein Kräutergarten angepflanzt. Zwei Firmen spendeten im Sommer Geld für einen Carport, der nun als überdachter Außensitz dient. Ein Imker hat hier inzwischen sein Bienenvolk angesiedelt. Notwendig war auch der Bau eines behindertengerechten Toilettenhauses. Für eine Trockenmauer rund um die neue Abwassergrube benötigt die Kolonie jetzt noch weitere Unterstützung - in Form von Material und ehrenamtlicher Arbeit. Sabine Karau: "Ich bedanke sich bei allen, die tatkräftig gespendet und mitgeholfen haben, diesen Garten voran zu bringen und hoffe sehr auf weitere Unterstützung."
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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