Neukölln. Zurzeit leben 6400 Menschen in der High-Deck-Siedlung. Mit dem Ziel, Kontakte zwischen den verschiedenen Generationen und Kulturen zu fördern, eröffnete dort im September 2002 der Nachbarschaftstreff "mittendrin".
In der High-Deck-Siedlung, in den 70er-Jahren als Gebiet des sozialen Wohnungsbaus entstanden, waren die Wohnungen früher sehr begehrt. In den 90er-Jahren änderte sich das. Die Siedlung, in der Menschen aus mehr als 30 Nationen zusammenleben und über 60 Prozent der Bewohner einen Migrationshintergrund haben, geriet zum sozialen Brennpunkt. Seit 1999 wurde ein Quartiersmanagement (QM) eingerichtet, um dieser Entwicklung entgegenzusteuern. "Nachbarschaftliche Kontakte gab es damals kaum zwischen den Bewohnern", erinnert sich QM-Managerin Ines Müller. Um die Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen, bedurfte es einer Anlaufstelle.
Mit dem Internationalen Bund (IB) als Träger öffnete im September 2002 der Nachbarschaftstreff "mittendrin" in der Sonnenallee 319 seine Türen. Der Anfang war schwer. Leiterin Gülten Kara erinnert sich: "Alles war kahl. Die Räumlichkeiten haben wir ganz allmählich gestaltet." Auch das Angebot des Treffs steigerte sich mit den Jahren. Gab es anfangs nur Frühstück und Kaffeeklatsch, werden dort heute Veranstaltungsreihen, Ausstellungen, Erzählcafés und Workshops veranstaltet. Geöffnet ist der Treff montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr und sonnabends bis 13 Uhr. Regelmäßig finden auch Gymnastikkurse, der Computertreff 40 plus, die Küche der Nationen und Kultur- und Konzertabende statt. Das zehnjährige Jubiläum des Treffs wurde mit Musik und Tanz am 21. September gefeiert. Manche Feste organisieren die Bewohner selbst. Dies tat auch der 44-jährige Ibrahim Bag. Griechische und türkische Feste hat der Hotelangestellte dort bereits veranstaltet. Zum Kaffeklatsch kommen Monika Schiller und Karin Krause gern. Die 28-jährige Griechin Thomai Typsion hat beim Frühstück schon Freundschaften geschlossen. Für die QM-Managerin steht fest, dass der mit Geld des Programms Soziale Stadt finanzierte Treff eine Erfolgsgeschichte ist. "Die Bewohner nutzen die Angebote. Aber wir wünschen uns, dass noch mehr kommen."
Slyvia Baumeister / syri
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