Neuköllner Oper zeigt "Schwindel. Über das Verlieren"
Boris Beresowski war eine tragische Figur: Nach der Ära Gorbatschow stieg er rasant zum russischen Oligarchen auf und verhalf Wladimir Putin in sein Amt als Ministerpräsident. Der tiefe Fall kam aber - spätestens, als er zum Kritiker seines ehemaligen Freundes Putin wurde. Beresowksi ging ins Exil nach England, wo man ihn 2013 erhängt auffand. Ob es Mord oder Selbstmord war, konnte bis heute nicht geklärt werden. Die aus Russland stammende Julia Lwowski, die an der Musikschule Hanns Eisler Musiktheaterregie studiert und bereits durch mehrere Arbeiten von sich reden machte, nahm sich dieses Stoffes an und machte einen Bilder-Reigen über Verlierertypen daraus. Um die Figur des russischen Oligarchen und sein Schicksal geht es in der neuesten, hauseigenen Musiktheater-Produktion der Neuköllner Oper, die am 9. Januar um 20 Uhr Premiere feiert.
"Schwindel. Über das Verlieren" erhebt mit den "Moralischen Kantaten" von Telemann einen überdimensionalen moralischen Zeigefinder. Arien von Mussorgsky, Schostakowitsch, Grétry und anderen Komponisten sind weitere Komponenten dieses zeitgenössischen Musicals. Die dramaturgische Beratung übernahm der Direktor und künstlerische Leiter Bernhard Glocksin. In ihren Rollen sind Ulrike Schwab als Eva, Magnús Hallur Jónsson als Boritschka und Günter Schanzmann als Pique Dame zu sehen.
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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