Parklandschaft des Tempelhofer Feldes wird umgestaltet
Neukölln. Die Neupflanzung von insgesamt 192 Bäumen bildet den Auftakt einer Reihe von Maßnahmen, die bis 2016 auf dem Tempelhofer Feld realisiert werden sollen. Bei einer Bürgerinitiative stoßen die Gestaltungspläne von Grün Berlin und Senat aber auch auf Kritik.
Die Pflanzung von 26 Gleditschien im Bereich des Alten Hafens am 12. April gilt als Beginn der Gestaltung einer Parklandschaft auf dem Tempelhofer Feld. Staatssekretär Christian Gaebler (SPD) und Christoph Schmidt, Geschäftsführer vom Parkbetreiber Grün Berlin, pflanzten symbolisch den ersten Baum im Bereich des Alten Hafens. Insgesamt 192 neue Bäume sind hier bis 2016 geplant. Sie sollen den Besuchern der Freifläche Schatten spenden. Den gibt es hier bisher kaum. "In Umfragen haben die Bürger immer wieder den Wunsch nach mehr schattenspendenden Bäumen geäußert", erklärte Gaebeler vor dem symbolischen Akt. Ein Teil der Neupflanzungen ist allerdings auch ein Ersatz für die 25 alten Bäume, die kürzlich wegen Bruchgefährdung gefällt werden mussten.
Neben Gleditschien sollen Schnurbäume, Silberweiden, Pyramidenpappeln und Mammutbäume den 303 Hektar großen Freizeitpark bereichern - allesamt Sorten, die gut mit den klimatischen Bedingungen zurechtkommen. Ergänzt wird die Parklandschaft auch schrittweise mit dem Bau eines neuen Nord-Süd-Radweges und eines Rundweges. Darüber hinaus wird die Fläche des Muslimischen Friedhofs nach Westen hin erweitert. Die angrenzenden Sportplätze werden ebenfalls neu geordnet. Auch das gastronomische Angebot des Parks soll verbessert werden. Im Herbst wird zudem mit dem Bau eines 3,1 Hektar großen Wasserbeckens begonnen. Regenwasser vom Dach des Flughafengebäudes und vom Vorfeld wird dann gesammelt und für die Bewässerung des Parks eingesetzt.
Während Gaebler alle Maßnahmen als "nachhaltig" betrachtet, stoßen sie bei der "Initiative 100% Tempelhofer Feld" auf wenig Begeisterung. Eine handvoll Mitglieder protestierte lautstark während der symbolischen Baumpflanzung. "Nach einer Umfrage haben sich 33 000 Menschen, die hier ringsum leben, gegen jegliche Änderungen in diesem Park ausgesprochen", sagte Peter Mitscherlich von der Initiative. Weil der Wille der Bevölkerung nicht berücksichtigt werde, sei das Verhalten der Politiker "undemokratisch". Die Maßnahmen, so befürchtet die Initiative, seien Teil eines Designerkonzeptes, das für die zukünftigen Bewohner geplanter umliegender Luxusbauten gedacht sei.
Slyvia Baumeister / syri
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