Schüler der Walt-Disney-Grundschule säubern Pippi-Langstrumpf-Spielplatz
Auf Initiative des Vereins Boxgirls, der dieses Programm im Jahr 2009 in Kooperation mit der Freien Universität Berlin initiiert hatte, unterstützt von der Berliner Stadtreinigung (BSR) und der Wohnungsbaugesellschaft degewo, entfernten die Schüler auf dem rund 6000 Quadratmeter großen Areal Unrat, zumeist Zigarettenkippen und Kaugummi. Der 2000 aufwendig umgestaltete Spielplatz bietet Kindern und Jugendlichen e altersgerecht gestaltete Aktionsflächen. Doch die zunehmende Vermüllung und die damit einhergehende Verwahrlosung hatte vor allem jüngeren Kindern ein Gefühl der Unsicherheit vermittelt. Auf dem Gropiusstadt-Kiezgipfel am 18. April hatten die Schüler Gelegenheit, diese Probleme mit der Pressesprecherin der BSR, Sabine Thümler, zu diskutieren. Dabei war dann die Idee entstanden, gemeinsam etwas gegen den Müll zu tun.
"Was mich besonders freut ist, dass die Ideen der Kinder ernst genommen werden und dass die Kinder selbst dazu beitragen können, Probleme im Stadtteil zu lösen", erklärt Professor Heather Cameron, Gründerin von Boxgirls. "Dieses unternehmerische Denken und Handeln trägt dazu bei, die Gropiusstadt zu einem Ort zu machen, an dem die Menschen gern leben." Für Sabine Albrecht, Schulleiterin der Walt-Disney-Grundschule, ist es besonders wichtig, dass es für die Kinder sofort ein sichtbares Ergebnis ihrer Arbeit gibt und dass nicht nur über etwas geredet wird. So machten die Kinder die Erfahrung: Durch Engagement kann ich etwas verändern.
Und auch Sabine Thümler war mit den Ergebnissen dieser Aktion äußerst zufrieden: "Es war wirklich toll, mit den Kindern über ihren Kiez und ihre Wünsche zu diskutieren. Mit unseren Kehrenbürger-Aktionen unterstützen wir ja an vielen Stellen, an denen wir als BSR keine Verantwortung tragen, das Engagement für den Kiez." Die BSR sorgte dafür, dass der gesammelte Müll sofort abtransportiert wurde. Trotz ihres jungen Alters hatten die Kinder einen realistischen, wenn auch im Fall des Grundschülers Anes wenig optimistischen Blick auf die Dinge: "Das Aufräumen lohnt sich doch gar nicht. Die machen das doch sowieso wieder dreckig."
Im Rahmen des Programms "Sicher im Kiez!" hat Boxgirls in den vergangenen vier Jahren an zehn Grundschulen in Neukölln und Kreuzberg Projektwochen durchgeführt. Das Programm soll Schüler befähigen, mit Hilfe von Boxübungen, Videoarbeit und Rollenspielen ihre eigenen Stärken zu erkennen und sie dafür einzusetzen, ihr Lebensumfeld aktiv und gewaltfrei zu gestalten. Die Ideen und Vorschläge, die von den Schülern innerhalb dieser Projektwochen gemacht werden, sind Ausgangspunkt der Kiezgipfel. Auf denen diskutieren Verantwortliche aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam mit den Kindern in kleinen Gruppen über die verschiedenen Vorschläge und erörtern ihre konkrete Umsetzung.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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