SV Tasmania verliert Fußballderby gegen TSV Rudow
Durch diese Niederlage am 26. Mai im Werner-Seelenbinder-Sportpark muss Tasmania doch noch um den Klassenerhalt in Berlins höchster Spielklasse bangen. Mann des Tages war Rudows Timo Kzionek, der alle drei Treffer für den Gast erzielt hatte. Dabei war Tasmania zweimal, zu Beginn des Spiels durch Vahit Engin und kurz nach der Halbzeit durch Kevin Gempf, in Führung gegangen. Doch zwei tolle Freistoßtore Kzioneks in der Schlussphase drehten die Partie.
"Wir haben heute mehrere leichtfertige individuelle Fehler gemacht, die eiskalt bestraft worden sind", analysierte Njie, nachdem er sich zunächst eine Zeit lang zurückgezogen hatte, um das soeben Erlebte zu verarbeiten. "Zum einen haben wir weder in der ersten Halbzeit noch kurz nach dem 2:1 eine der weiteren sich uns bietenden Torchancen genutzt, um den Sack endgültig zuzumachen." Njie hatte schon häufiger in dieser Saison die mangelnde Chancenverwertung seines Teams beklagt. "Und dann begehen wir in der Schlussphase solch unnötige Fouls, obwohl wir wissen, dass Rudow einen tollen Linksfuß hat, der so ein Ding auch schon mal aus 30 Metern im Tor versenken kann."
Rund 120 Zuschauer hatten bei strömendem Regen ein spannendes Derby gesehen, bei dem es um sehr viel ging: Mit einem Sieg hätte Tasmania einen riesengroßen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen können - Rudows Abstieg wäre vielleicht schon besiegelt worden. So aber kämpfen zwei Spieltage vor Saisonschluss mit dem TSV Rudow, Türkiyemspor, dem SV Tasmania, den Füchsen Berlin, dem SC Gatow und dem SV Empor noch sechs Teams um fünf freie Plätze in der Berlin-Liga. Einer dieser Klubs wird den bereits abgestiegenen Teams Club Italia und Adlershofer BC in die Landesliga folgen müssen.
"Dass meine Mannschaft jetzt niedergeschlagen ist, liegt auf der Hand", berichtete Njie. "Das soll sie auch sein. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir diesen Rückschlag schnell wegstecken und nicht absteigen werden."
Seine große Verbundenheit mit dem SV Tasmania verdeutlichte Njie auch mit der Aussage, dass ihn diese Niederlage besonders schmerze, weil es eine Derbyniederlage gewesen sei: "Spiele gegen Rudow sind für mich und viele unserer Fans immer etwas ganz Besonderes. Zwar ist der BSV Hürtürkel zurzeit die Nummer eins im Neuköllner Fußball. Aber für uns sind die Spiele gegen Rudow immer das Highlight." Bei TSV-Coach Thorsten Beck kam aber keine richtige Derbystimmung auf: "Was die beiden Klubs verbindet, ist die geografische Nähe und die Zugehörigkeit zu diesem Bezirk. Ich denke aber, dass Tasmania und Rudow einfach zu wenig gemeinsam haben, als dass eine besondere Brisanz in diesem Spiel liegen würde."
Am 9. Juni empfängt der SV Tasmania von 14.30 Uhr den VfB Hermsdorf im Werner-Seelenbinder-Sportpark, bevor es am 16. Juni von 14 Uhr an zu einem echten Endspiel um den Klassenerhalt kommen könnte: Dann gastiert Tasmania beim SC Gatow auf dem Sportplatz Am Kinderdorf 23-27.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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