Über 200 Anwohner protestieren gegen Abriss des Kiehlstegs

Die Brücke über den Kanal soll erhalten bleiben. Dafür setzt sich eine Bürgerinitiative ein. | Foto: Florian Boillont
  • Die Brücke über den Kanal soll erhalten bleiben. Dafür setzt sich eine Bürgerinitiative ein.
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Neukölln. Am Sonnabend, 15. März, protestierten über 200 Einwohner gegen den geplanten Abriss der Brücke, die den Weichselplatz mit dem Kiehlufer verbindet.

Eine Bürgerinitiative (BI) hatte zur Protestdemo aufgerufen und eine Mahnwache organisiert. Unter dem Motto "120 Stunden Kiehlsteg" wollen Anwohner die Brücke bewachen, um den für diese Woche geplanten Abriss zu verhindern.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung will die Holzbrücke abreißen, weil eine Sanierung für 260.000 Euro zu teuer ist. Die Bürgerinitiative hat dagegen ausgerechnet, dass 25.000 bis 30.000 Euro reichen würden, um die Brücke zu sanieren. Mit einer Unterschriftenaktion will die BI nun den Verantwortlichen in der Senatsverwaltung und im Bezirksamt deutlich machen, dass die Entscheidung für den Abriss unsinnig ist.

In einer Presseerklärung schreibt die Bürgerinitiative, dass "der Abriss schon im Oktober 2012 zwischen einem Sachbearbeiter des Bezirksamtes Neukölln und einem Angestellten der Senatsverwaltung intern beschlossen wurde - ohne jegliche Bürgerbeteiligung."

Die Initiative "Kiehlsteg erhalten" verweist auf die historische Bedeutung dieser Holzbrücke über den Neuköllner Schifffahrtskanal. Die Initiative nutzt seit dem Wochenende die sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter und Flickr, um für ihren Vorschlag zu werben. Außerdem Informiert die Bürgerinitiative auf ihrer Internetseite www.kiehlsteg.de über die aktuellen Ereignisse.

Die Initiative war von Einwohnern zum Wochenende ins Leben gerufen worden, um den drohenden Abriss der Brücke verhindern. Die Brücke nutzen vielen Fußgänger und Radfahrer, besonders für die Kinder sei sie ein sicherer Weg über den Kanal, so die BI. Wird die Brücke abgerissen, würde das einen Umweg über die benachbarte Lohmühlenbrücke bedeuten und dort zu einem zusätzlichen Aufkommen an Fußgängern und Radfahrern führen.

Die Initiative erinnert daran, dass diese Brücke auch historische Bedeutung für das Wohngebiet hat. "Der Kiehlsteg ist eng mit der Teilung Berlins verbunden", heißt es in einer Presseerklärung vom 16. März. Die Brücke wurde während zur Zeit des Mauerbaus errichtet, um "den nördlichen Teil Westberlins anzubinden, da die Lohmühlenbrücke nicht mehr passierbar war."

Weitere Informationen unter www.kiehlsteg.de.
Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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