Abschied und Neuanfang: Wechsel im Nachbarschaftsheim
Neukölln. Im Nachbarschaftsheim in der Schierker Straße wurde Ende August der langjährige Geschäftsführer Bernhard Heeb verabschiedet und Barbara Schünke als neue Geschäftsführerin begrüßt.
Bernhard Heeb geht nach über 20 Jahren in Neukölln in seine Heimatstadt Basel zurück und wird sich dort ebenfalls mit der Jugendarbeit beschäftigen.
Aber zurück zu seinen Anfängen: Begonnen hat bei Bernhard Heeb alles 1993. Da kam er als Praktikant nach Berlin. Aus dem einjährigen Auslandspraktikum sind inzwischen 23 Jahre geworden. Zunächst hat er in Schöneberg gearbeitet, doch bald kam er nach Neukölln, „weil es mir hier so gut gefallen hat.“ Der Start war allerdings nicht ganz so einfach: „Ich bekam zunächst als Schweizer keine Arbeitserlaubnis und mein Abschluss als Sozialarbeiter wurde damals in Deutschland nicht anerkannt.“ Im März 2005 kam er als Koordinator für die Stadtteilarbeit in das Haus in der Schierker Straße 53. Seit 2012 ist er auch Geschäftsführer des Vereins.
Anfangs ging es darum, Kindern und Jugendlichen ein Freizeitangebot zu unterbreiten. Schnell wuchsen die Aufgaben, gemeinsam mit dem Quartiersmanagement haben sie die Angebote erweitert: Kinder aus der Umgebung konnten im Haus unter fachlicher Anleitung ihre Hausaufgaben machen. Es kamen zweisprachige Mutter-Kind-Gruppen dazu und es gab immer mehr Angebote für die Freizeitgestaltung. Vor zehn Jahren zogen die Mitarbeiter auch in die Wohngebiete – auf Straßen und Plätze, um auch die Kinder und Jugendlichen zu erreichen, die auf der Straße spielten. „In den vergangenen Jahren ist die Arbeit immer größer geworden“, sagt Bernhard Heeb. „Heute sind wir in 11 Eínrichtungen im Bezirk tätig.“ Insgesamt werden im Jahr über 120-tausend Besucher betreut.
Mit diesen Erfolgen geht er nun in die Schweiz und übergab am Freitag, 26. August, den Staffelstab an seine Nachfolgerin Barbara Schünke. Die neue Geschäftsführerin kommt aus der Jugendarbeit und ist auch im Verein keine Unbekannte. Fast ein viertel Jahrhundert war Barbara Schünke im Jugendamt Marzahn-Hellersdorf beschäftigt. „Ich habe diese vielen Jahre nicht bereut, wir haben besonders in Marzahn-Nord viel erreicht und eine Jugendarbeit aufgebaut.“
In Neukölln war sie ebenfalls sozial engagiert: „Ich wollte mich auch in meinem Heimatbezirk ehrenamtlich betätigen“, erklärt Schünke. „So bin ich seit 1999 ehrenamtlich im Vorstand des Nachbarschaftsvereins tätig.“ Es war der neuen Geschäftsführerin immer wichtig, sich dort zu engagieren, wo sie wohnt. Mit der neuen Stelle hat sie auch gleich neue Aufgaben: Der Bedarf für die Kinder- und Jugendarbeit ist im Neuköllner Norden groß und so muss sich das Nachbarschaftsheim erweitern. „Wir müssen anbauen, damit wir genügend Platz für die Arbeit haben.“ Dadurch wird zwar die Freifläche hinter dem Haus etwas kleiner, „aber wir brauchen den Platz.“
Nach fast einem viertel Jahrhundert im öffentlichen Dienst hat die neue Geschäftsführerin für sich einen neuen Lebensabschnitt begonnen. „Es ist eine neue Herausforderung, aber ich bin sicher, dass der Nachbarschaftsverein eine Zukunft hat. Der Bedarf ist groß.“ KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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