Ältere Bewohner wollen mehr Stadtmöbel im Reuterkiez
Neukölln. Im Reuterkiez gibt es einige Grünstreifen, aber wenig Sitzgelegenheiten. Eine Gruppe von Senioren im Kiez fordert daher mehr Stühle und Sitzbänke. Sozialstadtrat Bernd Szczepanski und die Neuköllner Abgeordnete Anja Kofbinger unterstützen die Forderung.
Viele junge Menschen leben im Reuterkiez, aber auch einige ältere. Sie möchten möglichst lange mobil bleiben, in ihrer Wohnung leben, sich selbst versorgen können und auch mal spazieren gehen. Wie sie ihre Umgebung unter diesem Gesichtspunkt sehen, war Thema der Aktionsreihe „Der Reuterkiez aus der Sicht älterer Menschen“. Die Reihe lief im vorigen Jahr im Rahmen des vom Quartiersmanagement geförderten Interkulturellen Seniorenprojekts Reuterplatz. Unter der Leitung von Ursula Bach erkundeten etwa 25 ältere im Kiez lebende Menschen, was sie positiv finden und was hier geändert werden müsste.
Ihr Fazit: Gehwege sind oft zu stark vereinnahmt von Fahrradfahrern und von der Gastronomie. Positiv befanden die Senioren die nahegelegenen Einkaufsmöglichkeiten und die Grünflächen. „Ältere Bewohner haben jedoch leider kaum Möglichkeiten in den Grünanlagen zu verweilen, weil es viel zu wenige Sitzgelegenheiten gibt. Wir haben eben besondere Bedürfnisse“, sagt Projektleiterin Ursula Bach. Die Seniorengruppe machte sich danach in Kooperation mit der AG Wohnumfeld des Quartiersrats auf, um eine Liste zu erstellen, wo sie gern Stadtmöbel hätten. Der Vorschlag wurde im Juni bei der Neuköllner Investitionsplanung für 2017 bis 2021 eingereicht.
Zudem wandte sich die Gruppe an Sozialstadtrat Bernd Szczepanski und die Abgeordnete Anja Kofbinger. Die beiden Grünen-Politiker nahmen den Kiez bei einer Begehung vor einigen Tagen nochmal selbst in Augenschein. Dabei zeigte sich, dass beispielsweise auf einer Seite des Reuterplatzes alle Sitzbänke entfernt, aber nicht ersetzt worden sind. Am gesamten Maybachufer sind nur zwei Sitzbänke zu finden. „Vor allem hier wäre es notwendig mehr Stadtmöbel aufzustellen, auch für Mütter oder Väter mit kleinen Kindern“, findet Kofbinger. Szczepanski meint, mehr Stadtmöbel wären machbar. Er kritisiert: „Die Bedürfnisse älterer Menschen werden in Neukölln allgemein zu wenig berücksichtigt. Es sollte mehr Angebote geben, um sie zu unterstützen.“ SB
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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