Den Mensch als Ganzes sehen
Ärzte und viele andere Fachleute arbeiten auf dem Kindl-Areal zusammen

Stadträtin Mirjam Blumethal (l.) und Koordinatorin Patricia Hänel (r.) im Gespräch mit einer Beraterin. | Foto: Schilp
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  • Stadträtin Mirjam Blumethal (l.) und Koordinatorin Patricia Hänel (r.) im Gespräch mit einer Beraterin.
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Vor Kurzem ist das Stadtteilgesundheitszentrum ins Haus „Alltag“ auf das Kindl-Gelände, Rollbergstraße 30, gezogen. In dieser berlinweit einzigartigen Einrichtung arbeiten zwei Arztpraxen und ein vielköpfiges Beraterteam zusammen. Gesundheitsstadträtin Mirjam Blumenthal (SPD) kam zu Besuch.

Der Ansatz des Zentrums ist ein ganzheitlicher. „Was bringt es, die Leute zu behandeln, wenn sie in die krankmachende Situation zurückgeschickt werden?“, fragt Patricia Hänel, Koordinatorin beim Gesundheitskollektiv. Der gemeinnützige Verein bildet neben der Kinderarzt- und der Hausarztpraxis den dritten Pfeiler des Zentrums. Wesentlich besser fände Hänel eine gemeinsame Trägerschaft, doch das sei juristisch mehr als schwierig. Datenschutz, unterschiedliche Finanzierungsmodelle, Vergütungsfragen – das alles mache drei separate Einheiten bei der geltenden Rechtslage notwendig.

Wie auch immer, Zusammenarbeit soll großgeschrieben werden. Erkennt eine Ärztin beispielsweise, dass ihr Patient neben körperlichen auch psychische Probleme hat oder sein Asthma vom Schimmel in der Wohnung herrührt, kann sie ihn direkt zur Beratung schicken. Hilfestellung gibt es zu allen möglichen Themen: Pflege, Kleinkinder, Depressionen, Schwierigkeiten mit Behörden, Stress, Wohnungssorgen und mehr. Eine der rund 20 Mitarbeiterinnen bietet auch eine mobile Gesundheitsberatung an und kommt in Treffpunkte.

Hilfe bei Problemen

Eine wichtige Rolle spielt Sportfachmann Ali Kantouri. Er ist im Kiez unterwegs und macht Kindern und Jugendlichen Bewegungsangebote. Und er hilft bei Problemen. So fiel ihm vor einer Weile das sportliche Talent eines Jungen auf. „Ist er auch in der Schule so gut?“, fragte er die Mutter. Nein, im Gegenteil, deshalb denke er sogar an Suizid, so die Antwort. „Ich habe ihm sofort eine psychologische Beratung vermittelt“, erzählt Kantouri.

Die Räume sind bezogen, vieles ist aber noch improvisiert. | Foto:  Schilp
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Stadträtin Blumenthal zeigt sich von dem Zentrum beeindruckt. „Alles unter einem Dach, das ist wie Goldstaub, davon bräuchten wir mehr“, sagt sie. Patricia Hänel wünscht sich, dass viele Menschen aus der Nachbarschaft kommen und sich informieren. Dazu gibt es bald eine gute Gelegenheit. „Ende März planen wir ein Riesenfest“, kündigt sie an. Um diese Zeit soll auch das Café eröffnen, wo sich jeder informieren kann. Weitere Informationen unter www.geko-berlin.de, www.stadtteilpraxis.de und www.berghafenpraxis.de.

Stadträtin Mirjam Blumethal (l.) und Koordinatorin Patricia Hänel (r.) im Gespräch mit einer Beraterin. | Foto: Schilp
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Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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