Anonyme Geburt rettet Leben

Buckow. Am Silvestermorgen fanden Mitarbeiter des Vivantes-Klinikums an der Rudower Straße 48 ein totes Mädchen in der Babyklappe. Um solch schreckliche Fälle zu vermeiden, bietet das Bezirksamt Unterstützung für schwangere Frauen und junge Familien.

In Berlin gibt es fünf Babyklappen, durch die Neugeborene anonym in ein Wärmebettchen gelegt werden können. Für das kleine, unbekleidete Mädchen kam jedoch jede Hilfe zu spät: Es war schon längere Zeit tot. Die Ärzte sind sicher: Es würde noch leben, wenn die Mutter medizinische Hilfe bei der Geburt bekommen hätte. Nun sucht die Polizei nach ihr; die Spuren führen nach Oberhavel.

Keine Schwangere in Not ist gezwungen, ihr Kind allein zur Welt zu bringen. Es gibt die Möglichkeit einer anonymen Geburt, das heißt: Die Mutter muss niemanden ihren Namen verraten. Unter der Rufnummer  0800 456 07 89 erfahren Frauen jederzeit und kostenlos, in welchen Krankenhäusern sie anonym entbinden können. Daneben gibt es die „vertrauliche Geburt“. Die Daten der Schwangeren werden zwar aufgenommen, aber in einem verschlossenen Umschlag aufbewahrt. Ist das Kind 16 Jahre alt, hat es das Recht zu erfahren, wer seine Mutter ist. Unter der Rufnummer  0800 404 00 20 gibt es anonyme Informationen zur vertraulichen Geburt.

Doch auch, wenn ein Baby willkommen ist, gibt es nicht selten Probleme. So kann es Eltern beispielsweise an den Rand ihrer Belastungsfähigkeit bringen, wenn ihr Kind ständig weint. In solchen Ausnahmesituationen kommt es manchmal dazu, dass Väter oder Mütter ihre Kinder schütteln. „Das kann zu schwersten Verletzungen führen oder gar mit dem Tod enden“, sagt Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU). Die meisten Kinder mit einem Schütteltrauma leiden unter Spätfolgen wie Lähmungen, Epilepsie, Erblindung oder einer geistigen Behinderung. Liecke bittet alle überforderten Eltern darum, Hilfe zu suchen: „Wir haben in Neukölln seit zwei Jahren eine kostenlose Schreiambulanz, an die sich Mütter und Väter wenden können, die mit der Situation nicht mehr zurechtkommen.“ Eine Übersicht über alle Angebote für junge Familien gibt es im Internet unter www.gesundes-neukoelln.de. sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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