Drive-In-Teststation am Estrel
Corona-Abstriche aus dem Auto heraus – aber nur nach Absprache mit dem Gesundheitsamt
Am Montag, 27. April, hat das „Corona-Abstrich-Zentrum“ (CAZ) auf dem Parkplatz vor dem Estrel-Hotel an der Sonnenallee 225 seine Arbeit aufgenommen. Hier können sich Menschen aus dem Auto heraus auf das Covid-19-Virus testen lassen. Auch Radfahrer und Fußgänger sind nicht ausgeschlossen.
Es ist aber nicht möglich, dort einfach vorbeizukommen. Getestet werden, wie gehabt, nur jene, die Kontakt zu Infizierten hatten oder klare Symptome aufweisen. Betroffene müssen sich zuvor ans Gesundheitsamt wenden. „Ob ein Test erforderlich ist, ob er zu Hause oder im CAZ erfolgt, wird immer im Einzelfall entschieden“, so Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU).
Eine Sonderregelung besteht für Menschen, die in Neuköllner Pflegeeinrichtungen arbeiten – in ambulanten oder stationären. Hier können Arbeitgeber aktiv werden und mit dem Gesundheitsamt einen Termin für ihre Angestellten vereinbaren.
Liecke geht jedoch davon aus, dass die Tests bald auch auf andere Personenkreise ausgedehnt werden. Hier seien Entscheidungen auf Bundesebene abzuwarten. Die aktuellen Entwicklungen und Ansprechpartner im Gesundheitsamt sind auf der Internetseite www.berlin.de/ba-neukoelln/caz nachzulesen.
Mehrere hundert Tests pro Tag möglich
Bisher sind die Mitarbeiter des Gesundheitsamts ausschließlich zu Personen in häuslicher Quarantäne gefahren, um Abstriche zu machen, sie schafften etwa 60 pro Tag. Die anderen wurden an ihre Hausärzte oder Krankenhäuser verwiesen. „Nun kommen Menschen zu uns und wir können mehrere hundert Abstriche am Tag nehmen“, so Liecke.
Die Testergebnisse werden spätestens nach zwei Tagen anonymisiert auf der Homepage bereitgestellt. Darüber hinaus kontaktiert das Gesundheitsamt positiv getestete Personen und informiert über das weitere Vorgehen. Negativ Getestete erhalten keinen besonderen Bescheid.
Was dem Stadtrat wichtig ist: „Der Test ist eine Momentaufnahme. Wer negativ getestet wurde, kann kurz darauf an dem Virus erkranken und ihn schon zwei Tage vor dem Bemerken von Symptomen verbreiten.“ Die Hygiene- und Abstandsregeln seien also in jedem Fall weiterhin zu beachten.
Bürgermeister Martin Hikel (SPD) sagt: „Das erste Abstrichzentrum in Berlin ist eine Gemeinschaftsleistung des gesamten Bezirksamts und Unterstützern wie dem Technischen Hilfswerk.“ Das Modellprojekt diene dazu, Arbeitsabläufe effizienter zu machen. „Das kann, muss aber nicht Schule machen. Wir werden unsere Erfahrungen mit anderen Bezirken und dem Senat austauschen.“
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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