Sie läuft zugunsten der Seenotrettung
Daniela Rohleder tritt zu ihrem dritten Halbmarathon an
Am 2. April läuft die Neuköllnerin Daniela Rohleder ihren dritten Berliner Halbmarathon. Und wieder gehört sie zum 100-köpfigen Sea-Watch-Team, das im Vorfeld Geld für die Seenotrettung sammelt.
Es ist erst zweieinhalb Jahre her, dass die 47-Jährige mit dem Training begann. Weil Schwimmen und Yoga in der Gruppe während der Corona-Pandemie flachfielen, war das Laufen für Daniela Rohleder eine ideale Möglichkeit, sich fitzuhalten. Schon wenige Monate später bewältigte sie die 21-Kilometer-Strecke in zwei Stunden und zwei Sekunden. Exakt dieselbe Zeit lief sie beim zweiten Mal.
Von Anfang an war klar, dass sie den sportlichen Wettbewerb mit dem guten Zweck verbinden wollte. Denn schon seit Jahren unterstützt sie die Organisation Sea-Watch, die seit 2014 Zehntausende Menschen aus dem Mittelmeer gerettet hat. Auch dieses Mal wirbt Rohleder Geld im Internet ein. Der Jahreszahl entsprechend liegt ihre Zielmarke bei 2023 Euro. Mehr als die Hälfte der Summe ist bereits an Spenden eingegangen.
Aufmerksamkeit sinkt
Beruflich ist Daniela Rohleder ebenfalls in der Flüchtlingshilfe zu Hause. Derzeit treibt sie die Sorge um, dass die vielen Menschen aus Syrien, Afghanistan und anderen Ländern, die ihre Heimat über das Mittelmeer verlassen müssen, aus dem Fokus geraten. Der Ukraine-Krieg, das Erdbeben in der Türkei, diese Dinge beschäftigen die Öffentlichkeit im Moment mehr. Das verstehe sie auch, die Solidarität sei fantastisch. „Aber es ist schwieriger geworden, zur Sprache zu bringen, dass weiterhin Menschen ertrinken. Es werden nicht weniger“, sagt sie. Es tue ihr regelrecht weh, dass die Aufmerksamkeit für die Geflüchteten sinke. Ein Grund mehr, ihrem Anliegen treu zu bleiben und sich weiterhin für Sea-Watch zu engagieren.
Gerade ist sie aus Portugal zurückgekehrt, wo sie zwei Wochen lang bei mildem Wetter trainierte. Die romantische Vorstellung, auch einmal barfuß am Strand zu laufen, gab sie jedoch schnell auf. „Das ist eine Wahnsinnsbelastung für die Waden. Solch einen Muskelkater kannte ich vorher noch nicht“, erzählt sie.
Begleitet von Hündin Tara
Generell gehe sie das Training etwas langsamer und vorsichtiger an als zuvor. Denn im vergangenen Jahr sei sie zu leichtsinnig gewesen. Euphorisiert von der Stimmung beim Halbmarathon, sei sie im zu dünnen Trikot gelaufen – und wurde krank. „Inzwischen gehe ich achtsamer mit meinem Körper um, ruhe mich nach dem Training aus, esse nicht so hektisch und werde dieses Mal vorm großen Lauf warm und nahrhaft frühstücken.“ Bis dahin dreht sie alle zwei bis drei Tage ihre Runden, Musik auf den Ohren, oft von Hündin Tara begleitet, oft auf dem Tempelhofer Feld.
Wer mehr erfahren und spenden möchte, wird fündig unter https://sea-watch.org/mitmachen/halbmarathon-berlin-2023/?cfd=2bk5f&fbclid=IwAR2omfpYnbDa-e-96Ul-T9C2W161BCrqxH2gxcUOWa05TfI1mnKlecLM1TQ.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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