Neukölln. Im Berufsorientierungsprojekt des Vereins Taschengeldfirma reparieren eingewanderte Jugendliche auf dem Tempelhofer Feld Fahrräder für ein kleines Entgelt. Mit einer Werkschau präsentiert sich das Projekt am 18. Oktober.
Die Mobile Fahrradwerkstatt nah des Parkeingangs Oderstraße bietet von 12 bis 17 Uhr ein buntes Programm. Die Werkstatt-Band gibt ein Konzert, zum Büffet wird Tee aus dem Samowar angeboten. Verbunden mit einer Fotoausstellung mit Sommer-Porträts aus der Werkstatt stellt sich das Berufsorientierungsprojekt vor. Gegen eine Spende können Besucher ihre Fahrräder checken lassen. In einer Tombola werden drei recycelte Räder verlost. Für die kleinen Besucher ist der bunte Werkstattwagen als Spielstube geöffnet.
Seit zwei Jahren ist die Mobile Werkstatt des Vereins Taschengeldfirma auf dem Tempelhofer Feld zu finden. Für eine Spende, die als kleine Belohnung gezahlt wird, reparieren zugewanderte Jugendliche Räder unter Anleitung eines ehrenamtlichen Helfers von der Lichtanlage über den Schlauch bis zur Klingel. Die Jugendlichen haben so Gelegenheit, ihre Fähigkeiten als Fahrradmechatroniker zu testen. Im Laufe von zwei Jahren wurden 999 Pannen behoben. 51 junge Menschen fanden Betriebe, in denen sie Praktika machten, eine Ausbildung begannen oder einen Job bekamen. Positiver Nebeneffekt des ständigen Kontakts mit Parkbesuchern ist ein schneller Erwerb der deutschen Sprache.
"Die Idee zur Werkstatt kam von den überwiegend bulgarischen, kurdischen und türkischen jungen Einwanderern selbst, die regelmäßig mit ihren Fahrrädern zu uns in die Flughafenstraße 62 kommen", erzählt Mahiya Yilmaz, Geschäftsführerin des Vereins. Bisher wurde das Projekt durch den Bezirk und die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen mit begrenzten Mitteln gefördert. Da das zum Frühjahr ausläuft, sucht der Verein anderweitige Hilfe. Mahiya Yilmaz: "Wir wollen unser erfolgreiches Projekt ausbauen. Dafür brauchen wir entsprechende Mittel und hoffen, dass uns der Bezirk weiter unterstützt."
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