Finanzierung vieler Stellen läuft zum Jahresende aus

Wissen nicht, wie es in Neukölln mit dem Projekt Stadtteilmüttern weitergehen soll: Stadtteilmutter Aynur Aydin und Koordinatorin Leyla Celik. | Foto: Sylvia Baumeister
  • Wissen nicht, wie es in Neukölln mit dem Projekt Stadtteilmüttern weitergehen soll: Stadtteilmutter Aynur Aydin und Koordinatorin Leyla Celik.
  • Foto: Sylvia Baumeister
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Neukölln. Im Jahr 2004 wurde im Schillerkiez das Projekt Stadtteilmütter ins Leben gerufen. Das Jubiläum wurde im Interkulturellen Zentrum Genezareth gefeiert. Doch die Finanzierung vieler Stellen ist ungewiss.

Elf nationale und internationale Auszeichnungen kann man getrost als Beleg für ein erfolgreiches Integrationsprojekt werten. 8000 Familien mit Migrationshintergrund begleiteten die Stadtteilmütter seit 2004. In Besuchen klären sie zu Fragen der Erziehung, Gesundheit und Bildung auf. 360 Frauen wurden seither in Kursen vom Träger Diakoniewerk Simeon geschult, ihre Qualifikation eröffnet ihnen auch neue Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Kooperationspartner des Projekts sind das Bezirksamt, das Jobcenter und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sowie für Arbeit und Integration. Senator Michael Müller (SPD) betonte, die Arbeit der Stadtteilmütter sei "gelebte Solidarität" und eine "wichtige Voraussetzung für gutes Zusammenleben".

Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) fand angesichts erneuter Probleme bei der Stellenfinanzierung auch kritische Worte: "Ich hätte mir gewünscht, dass der tatsächliche Wert dieser Arbeit mehr gewürdigt wird", sagte er. Der größte Teil der 200 Neuköllner Stadtteilmütter ist im Rahmen der Beschäftigungsmaßnahme Bürgerarbeit tätig. Das Programm läuft jedoch zum Jahresende aus. Auch Stadtteilmutter Aynur Aydin verliert dann ihren Job: "Dabei werden wir gebraucht. Jeden Tag bekomme ich Anrufe", sagt die 44-Jährige.

"Die Zukunft all dieser Frauen ist ungewiss", fürchtet Koordinatorin Leyla Celik. Erhalten bleiben vorläufig nur elf Stadtteilmütter, die durch das Landesrahmenprogramm Integrationslotsen von der Senatsverwaltung für Arbeit und Integration finanziert werden.

Der Neuköllner Abgeordnete Joschka Langenbrinck forderte Senatorin Dilek Kolat (beide SPD) bereits im Frühjahr auf, sich mehr für eine Anschlussfinanzierung der Stadtteilmütter aus Bundesmitteln einzusetzen. Deren Pressesprecher Matthias Gille verweist auf, dass die Senatsverwaltung sich für ein adäquates Nachfolgeprogramm für das Bundesprogramm Bürgerarbeit eingesetzt habe.

Sylvia Baumeister / SB
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 44× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.