Frauenschmiede lädt zu einem Tag der offenen Tür ein
Frauen und Männer sind zwar vor dem Gesetz gleichgestellt, im Alltag sieht das aber oft anders aus. So verdienen Frauen durchschnittlich 22 Prozent weniger. In Neukölln können sie sich häufig gar nicht beruflich entfalten: "Hier ist noch viel Patriarchat vorhanden", weiß Gleichstellungsbeauftragte Sylvia Edler. Auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie bei der Besetzung in Gremien seien Frauen benachteiligt, der Bedarf an Aufklärung sei groß.
"Gleichstellung muss im Kleinen anfangen. Viel mehr Sportvereine sollten darüber nachdenken, Frauen in den Vorstand zu wählen", fordert Sylvia Edler. "Auch Unternehmen sind aufgefordert, weiter zu denken. Führungskräfte können sich einen Arbeitsplatz teilen."
"Gleichstellung weiter denken" heißt die Kampagne des Landes Berlin, bei der auf Veranstaltungen zehn Leitsätze in allen Bezirken vorgestellt werden. Ziel ist es, die Gleichstellung in Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit zu erreichen. Der Frauentreffpunkt Schmiede, Richardplatz 28, stellt die Kampagne zum Tag der offenen Tür am 30. August von 11 bis 17 Uhr vor. Ein Glücksrad, eine Fotobox und ein Memory-Spiel laden ein, die Lebenssituationen von Männern und Frauen einmal aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen.
Gleichfalls können Frauen viele Angebote in den Bereichen Beratung, Freizeit und Beruf kennenlernen, die der seit 1991 bestehende kommunale Treffpunkt im Programm hat. Jeweils 30 Minuten lang können Kurse für Entspannung und Körperarbeit kostenlos besucht werden. Sylvia Edler betont, dass alle Kurse speziell für Frauen konzipiert sind, denn Gleichstellung bedeute keineswegs Gleichmacherei: "Gerade in Freizeit und Beruf ist es wichtig, Angebote geschlechtsspezifisch auszurichten, damit alle davon profitieren.
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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