Tageseinrichtung öffnet im Dezember
Geld für ein besonderes Hospiz – Ricam-Stifung freut sich über 10000 Euro
Im Sommer wurde Richtfest gefeiert, im Dezember soll das deutschlandweit erste Tageshospiz am Rudower Orchideenweg 77 eröffnen. Finanziert wird es mit einem Bankdarlehen und Spenden. Da bedeuten die 10 000 Euro, die die Ricam Hospiz Stiftung am 9. November bekommen hat, eine echte Hilfe.
Die Summe ist mit der Helene-Medaille verbunden, verliehen von der Stiftung Oskar-Helene-Heim. Sie würdigt mit der Ehrung das „außerordentliche Engagement auf dem Gebiet der Betreuung unheilbar erkrankter Menschen“, wie es in einer Erklärung heißt. Tatsächlich verwirklicht Ricam etwas hierzulande Einzigartiges.
Neben acht Einzelzimmern für Patienten, die hier wohnen, gibt es zwölf Plätze für Frauen und Männer ab 18 Jahren, die abends nach Hause zurückkehren. Bei Bedarf stehen für sie vier Übernachtungsbetten zur Verfügung. So können die Kranken am Leben teilhaben, sich mit anderen treffen oder Ärzte und Therapeuten konsultieren. Ihre Angehörigen werden entlastet und können Kraft tanken.
Die Ricam-Stiftung blickt auf mehr als 20 Jahre Erfahrung zurück. Zwei Krankenschwestern gründeten sie, eine Erbschaft machte es damals möglich. Ihr Ziel war es, einen Ort zu schaffen, an dem Patienten sicher, geborgen und selbstbestimmt ihre letzte Lebenszeit verbringen können. Im Jahr 1998 eröffneten sie das vollstationäre Hospiz an der Delbrückstraße – das erste seiner Art in Berlin.
Einzelzimmer mit Privatsphäre
Hier gibt es Platz für 15 Menschen, die in Einzelzimmern leben. Wer mag, darf sein Haustier mitbringen. Besuch von Freunden und Verwandten ist gern gesehen. Gemeinsames Essen in der Gemeinschaftsküche , Musiktherapie und kulturelle Veranstaltungen sind ebenfalls im Angebot.
Unterstützung von Ehrenamtlichen und Spenden sind immer notwendig. Denn ein Hospiz wird zwar zum größten Teil von Krankenkassen und Pflegeversicherung finanziert, doch ein Teil der Tagessätze muss vom Träger aufgebracht werden. So will es der Gesetzgeber. Für die Bewohner beziehungsweise Tagesgäste ist der Aufenthalt im Hospiz kostenfrei.
Übrigens organsiert Ricam auch einen ambulanten Hospizdienst. Mitarbeiter besuchen Schwerkranke in ihren eigenen vier Wänden, helfen, beraten oder hören einfach zu. Weitere Informationen stehen auf www.ricam-hospiz.de.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.