Mehr soziale Probleme im Süden
Im Bezirk gibt es neun "Gebiete mit besonderem Aufmerksamkeitsbedarf"

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen hat ihr neuestes „Sozialmonitoring“ veröffentlicht. In Neukölln hat sich die Situation in drei Gebieten verschlechtert, zwei davon liegen außerhalb des S-Bahnrings.

Die Studie basiert auf Zahlen aus den Jahren 2015 und 2016. Zur Beurteilung der so-zialen Lage (sehr niedrig, niedrig, mittel, gut) wurden folgende Kriterien herangezogen: Arbeitslosigkeit, Langzeitarbeitslosigkeit, Kinderarmut und der Bezug von staatlichen Leistungen bei Arbeitstätigkeit. Von 436 Planungsräumen, die in ganz Berlin untersucht wurden, weisen 44 einen sehr niedrigen sozialen Status auf. Sie gelten als „Gebiete mit besonderem Aufmerksamkeitsbedarf“. Auffällig ist, dass sich ihre Zahl kaum verändert hat, sich die sozialen Probleme jedoch Richtung Stadtrand verlagern.

Das trifft auch auf Neukölln zu. Wie schon vor zwei Jahren ist der soziale Status in folgenden sechs Kiezen sehr niedrig: Treptower Straße Nord, Weiße Siedlung, Schulenburgpark, Glasower Straße, Silbersteinstraße, Rollberg. Neu hinzugekommen sind die Gropiusstadt Nord und das Gebiet Buschkrugallee Nord, wo jeweils mehr als 10 000 Menschen leben. Auch für das Gewerbegebiet Köllnische Heide (rund 500 Einwohner) gilt ein besonderer Aufmerksamkeitsbedarf: Es droht, von einem niedrigen auf einen sehr niedrigen Status abzurutschen.

Davon abgesehen ist in Nord-Neukölln ein niedriger Status vorherrschend. Ausnahmen sind neben dem kleinen Wohngebiet an der Hasenheide drei Quartiere zwischen Sonnenallee und Kanal: Reuterkiez, Hertzbergplatz und Ederstraße. Hier erhält der soziale Status die Note „mittel“. Wie sieht es im Süden aus? In der Gropiusstadt Ost und Süd sowie am Tempelhofer Weg ist der Status niedrig, im Rest fast durchgehend mittel. Ausreißer nach unten sind die bereits erwähnten Gebiete Gropiusstadt Nord und Buschkrugallee Nord, wobei die Tendenz an der Buschkrugallee sogar negativ ist.

Nur zwei Wohngebiete mit einem hohen sozialen Status gibt es im ganzen Bezirk: die Siedlungen am Zwickauer Damm und an der Mohriner Allee, nördlich des Britzer Gartens.

Eine Kurzfassung des Monitorings mit Karten und Tabellen ist im Internet zu finden unter http://asurl.de/13xu.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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