Digitalisierung in der Coronazeit
Laptop-Aktion für Schüler geht nach den Sommerferien weiter
Viele Schüler konnten während der Corona-Krise nicht von zu Hause aus arbeiten – es fehlte an PCs. Im April starteten deshalb Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD) und der Bezirkselternausschuss (BEA) eine Laptop-Spenden-Aktion, die zu einem großen Erfolg wurde.
Daniela von Hoerschelmann, Vorsitzende des BEA, ist begeistert. „Mein Team und ich haben bisher 180 Laptops erhalten und bereits über 100 verteilt“, erzählt sie. Die Spenden stammen aus ganz Berlin, einige aus dem Bundesgebiet, etliche kamen sogar per Post.
Ehrenamtliche IT-Experten reinigten die Computer und statteten sie mit der notwendigen Software aus. Vergeben wurden die Spenden an Schüler, die von ihren Lehrern vorgeschlagen wurden oder an weitere finanziell schwache Haushalte. Fakt ist, dass es in solchen Familien zwar oft Smartphones oder auch Tablets gibt. „Die Corona-Krise hat aber gezeigt, dass diese Geräte zum richtigen Arbeiten im virtuellen Unterricht nicht ausreichen“, sagt von Hoerschelmann. „Die Eingabe ist umständlich, notwendige Programme nur schwer oder gar nicht ausführbar.“
Auf stabiler Vertrauensbasis
Die Vergabe erfolgte auf Vertrauensbasis. „Wir sagten den Empfängern, dass die Laptops nach dem Ende ihrer Schulzeit zurückgegeben werden müssen, das hat wunderbar funktioniert, was mich sehr berührte“, berichtet von Hoerschelmann. Besonders gefreut habe sie sich über zwei Jungs, die ihr eine Pralinenschachtel schenkten und versicherten, dass sie den Mittleren Schulabschluss ohne die Unterstützung nicht geschafft hätten. Ist der normale Schulalltag wieder eingekehrt, sollen die zurückgegebenen Laptops in Schulen zum Einsatz kommen, beispielsweise in Lerngruppen.
Die Spendenaktion geht aber nach den Sommerferien weiter. „Ein Laptop gehört ab der siebten Klasse zur Grundausstattung“, sagt die BEA-Vorsitzende. Computer in den Schulen, die Schüler während des Unterrichts nutzen zu können, reichten nicht aus. Laptops sollten auch zu Hause zur Verfügung stehen, um den Unterrichtsstoff gut zu bewältigen.
Spenden gebraucht
Die Abgabestelle ist nach wie vor die Otto-Hahn-Grundschule in der Buschkrugallee 63. Allerdings ist eine vorherige Terminvereinbarung unter 0157 30 27 81 86 oder per E-Mail an SpendeBEA@exportiv.de erforderlich. Für Spender, die nicht selbst zur Schule kommen können, wird ein Abholdienst organisiert.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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