Ein erkenntnisreiches Experiment
Mit einem hybriden Konzept warb die 15. Freiwilligenbörse in diesem Jahr für das Ehrenamt
Es war die dritte und letzte Freiwilligenbörse dieses Jahres, die am 15. September vor der Quartiershalle des Campus Rütli stattfand. Mit einer Vielfalt von Angeboten stellten sich an Ständen 15 Organisationen, Vereine und Initiativen vor. Das Besondere: Die Börse war Bestandteil des 3. Berliner Demokratietages, organisiert von der Stiftung Zukunft Berlin, der Initiative Offene Gesellschaft und dem Migrationsrat Berlin.
Die Freiwilligenbörse ist seit vielen Jahren ein fester Termin der Berliner Engagementszene. Organisationen stellen ihre Arbeit vor und Berliner, die sich engagieren möchten, informieren sich über Möglichkeiten der ehrenamtlichen Mitarbeit. Bis 2020 traf man sich dazu einmal im Jahr im Roten Rathaus. Die Corona-Pandemie zwang die Veranstalterin, die Börse in den digitalen Raum zu verlegen. In diesem Jahr entschied sich die Landesfreiwilligenagentur Berlin für ein hybrides Konzept. Online präsentierten über 80 Organisationen ihre Möglichkeiten der Teilhabe. Zudem ging die Freiwilligenbörse in die Kieze. An drei Orten – Anfang Juli im FEZ Wuhlheide und vor dem Einkaufszentrum Tempelhofer Hafen sowie jüngst am Campus Rütli – bauten knapp 50 Vereine ihre Stände auf. Mitorganisatoren der Börsen vor Ort waren unter anderem das Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick Sternenfischer sowie das Ehrenamtsbüro und der Evangelische Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg.
Ziel der Vor-Ort-Börsen war es, auch Menschen anzusprechen, die bisher nur wenig mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit in Berührung gekommen sind. Ein Ort wie das Einkaufszentrum Tempelhofer Hafen bot sich dafür geradezu an. Ein zweiter Schwerpunkt der diesjährigen Börsen lag auf dem Jungen Engagement. Dass hier besonders junge Menschen angesprochen werden sollten, machen nicht nur die beiden Veranstaltungsorte FEZ Wuhlheide und Campus Rütli deutlich, sondern auch die Ausstellerlisten. Organisationen wie Youngcaritas, der Verein Junge Presse und das DEMOmobil vom Jugend Museum Tempelhof-Schöneberg nutzten die Gelegenheit, auf den Börsen ihre Arbeit zu präsentieren und Kinder und Jugendliche zu begeistern.
Die teilnehmenden Organisationen, Vereine und Initiativen hätten mit ihren ansprechenden Ständen und ihrer kompetenten Präsenz viele Neugierige erreicht, bilanziert Carola Schaaf-Derichs, Veranstalterin und Geschäftsführerin der Landesfreiwilligenagentur Berlin. Dennoch sei das Fazit der Teilnehmenden, dass eine kompakte Berliner Freiwilligenbörse den Aufwand für beide Seiten effektiver mache: für die Ausstellenden, die dann wieder ins Rote Rathaus kommen, und für die Besuchenden, die wieder alles unter diesem Dach vorfinden und auf eine insgesamt riesige Auswahl an Möglichkeiten zum Engagement stoßen.
„Dieses Experiment mit Vor-Ort-Börsen war überaus wichtig und erkenntnisreich. Viele Kontakte konnten ganz intensiv geknüpft und Lokales erfahren werden“, betont Carola Schaaf-Derichs. „Insgesamt überwiegt die Stimmung bei den Ausstellenden und den Besuchenden, diese große Messe zum Engagement wieder im Roten Rathaus zu veranstalten. Und wir bringen viele gute Kontakte und Angebote für junge Interessierte aus diesem Jahr mit!“
Autor:Hendrik Stein aus Weißensee |
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