Drei Steine für die Familie Michaelis
Nazis deportierten 1943 Eltern und Sohn nach Auschwitz

Vor 80 Jahren wurde die Familie Michaelis nach Auschwitz deportiert. Die Stolpersteine erinnern jetzt an sie und ihr Schicksal. | Foto:  Schilp
  • Vor 80 Jahren wurde die Familie Michaelis nach Auschwitz deportiert. Die Stolpersteine erinnern jetzt an sie und ihr Schicksal.
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An eine jüdische Familie erinnern drei Stolpersteine, die am 15. November vor dem Haus Friedelstraße 7 in das Gehwegpflaster eingelassen wurden. Das Paar Willy und Paula Michaelis lebte dort mit ihrem Sohn Lothar bis zum Jahre 1941.

Die Eheleute stammten beide aus dem heutigen Polen. Ihr Sohn wurde 1921 in Berlin geboren. Als Juden mussten sie ihre Wohnung im Herbst 1941 verlassen und in ein Haus an der Charlottenburger Cauerstaße ziehen. Knapp anderthalb Jahre später, am 27. Februar 1943, begann die Aktion der „Entjudung“ des Deutschen Reichs. Damals waren noch rund 15 000 jüdische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Berlin registriert. Sie wurden vor allem in Rüstungsindustrie eingesetzt.

Am Morgen des vorletzten Februartags 1943 umstellte die Gestapo mehr als 100 Betriebe. Wer sich den Uniformierten entgegenstellte, wurde geschlagen oder gleich niedergeschossen. Etwa 11 000 jüdische Menschen wurden bei dieser Großrazzia gefangen genommen, drei von ihnen waren die Michaelis. Schon vier Tage später, am 3. März, deportierten die Nazis Sohn Lothar nach Auschwitz. Seine Eltern folgten einen Tag später. Sie kehrten nie zurück.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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