Neuer Anlaufpunkt für Jugendliche
Neubau und Sanierung auf dem Blueberry-Grundstück abgeschlossen

Rahim Yildirim (l.) mit seinen Kollegen Gözde Gerdan und Jens Schielmann vor dem Blueberry. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2016. | Foto: Schilp
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Seit zehn Jahren geplant, ist es endlich Wirklichkeit geworden: Auf dem Grundstück Reuterstraße 10 hat am 24. Januar ein Jugendhaus eröffnet. Benannt wurde es nach Rahim Yildirim.

Zur Vorgeschichte: Früher trafen sich in dem kleinen blauen Häuschen namens Blueberry Kinder zwischen sechs und 14 Jahren, betreut von Mitarbeitern der gemeinnützigen Gesellschaft Outreach. Doch erstens wurde dringend mehr Platz gebraucht, zweitens fehlte es an Angeboten für die Älteren. Nach vielem Hin und Her konnte der Bezirk ein Nachbargrundstück ankaufen und errichtete dort ein neues zweistöckiges Gebäude für die Kinder. Vor gut vier Monaten durften sie ihr Container-Ausweichquartier am Boddinplatz verlassen und umziehen. Nun können die Mädchen und Jungen dort nicht nur spielen, sondern die Helene-Nathan-Bibliothek bietet auch Schülerhilfe an. Vormittags gibt es für Erwachsene Bildungsangebote der Volkshochschule.

Blick von der Reuterstraße auf das Grundstück, das zwischen Reuter- und Karl-Marx-Straße liegt. | Foto: Schilp
  • Blick von der Reuterstraße auf das Grundstück, das zwischen Reuter- und Karl-Marx-Straße liegt.
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Das kleine Haus wurde indes für Jugendliche bis 21 Jahre fitgemacht. Dort haben sie Gelegenheit, zu chillen, zu kochen, Videos zu schauen, sich an der Playstation zu vergnügen oder zu kickern. Draußen gibt es Tischtennisplatten, eine Calisthenics-Anlage, einen Streetball- und Bolzplatz. Außerdem stehen Antiaggressionstraining und die Arbeit mit festen Gruppen auf dem Programm. Wie die Kindereinrichtung wird auch das Rahim-Haus von Outreach betrieben und ist werktags von 15 bis 20 Uhr geöffnet, bei Veranstaltungen auch einmal länger.

Ein Graffiti eines befreundeten Künstlers erinnert auf dem Grundstück an Rahim Yildirim. | Foto: Schilp
  • Ein Graffiti eines befreundeten Künstlers erinnert auf dem Grundstück an Rahim Yildirim.
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Während der Eröffnungsfeier erinnerten mehrere Redner an den Namensgeber Rahim Yildirim. Jugendstadträtin Sarah Nagel (Linke) sagte: „Er hat für die Kinder, Jugendlichen, Kollegen und den Kiez unglaublich viel bedeutet.“ Rahim lebte seit seiner Kindheit in der Emser Straße und besuchte in seiner Jugend selbst eine Outreach-Einrichtung in Neukölln. Irgendwann bot er dort Breakdance und Fußball für Gleichaltrige an, arbeitete später im Blueberry-Team, seit 2009 festangestellt. Von den Kindern wurde er „Rahim-Abi“, großer Bruder, genannt. Im Juli 2019 starb er unerwartet an einem Herzanfall. Er wurde nur 43 Jahre alt. „Er war immer für alle da“, so Jens Schielmann, der jahrelang mit ihm im Blueberry zusammengearbeitet hat. Schielmann ist weiterhin im Kinderhaus tätig. Dort laufe es sehr gut, sagt er. Das Einzige, was ihm Sorgen macht, ist die Tatsache, dass zwar die Besucher-, aber nicht die Pädagogenzahl gestiegen sei. „Wir haben zu dritt sechs Flächen zu betreuen, und ständige Ansprechpartner sind sehr wichtig für die Jüngeren.“

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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