Ein Haus für die Jugendarbeit
Neue Einrichtung für die Weiße Siedlung soll viele Akteure zusammenbringen

Die Weiße Siedlung zwischen Sonnenallee und Dammweg ist ein sozialer Brennpunktkiez. | Foto: Foto: Quartiersmanagement Dammwegsiedlung, Weeber+Partner
  • Die Weiße Siedlung zwischen Sonnenallee und Dammweg ist ein sozialer Brennpunktkiez.
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Ein Beteiligungshaus für Jugendarbeit soll Mitte des Jahres in der Aronsstraße 120, am Rande der Weißen Siedlung eröffnen. Das Bezirksamt sucht derzeit einen freien Träger, der die neue Einrichtung betreibt.

In den Räumen war zuvor das Sozialkaufhaus des evangelischen Kirchenkreises untergebracht. Gleich nebenan hatte bis vor gut drei Jahren der Jugendtreff „Sunshine Inn“ sein Domizil, bis der neue Eigentümer ihm den Vertrag kündigte. Läuft alles nach Plan, finden die Jugendlichen bald im Beteiligungshaus wieder einen festen Anlaufpunkt. Außerdem Platz finden sollen das Kinder- und Jugendbüro, die Partnerschaften für Demokratie, der Bezirksjugendring und das neu aufzubauende Kinder- und Jugendparlament. Von der Aronsstraße aus sollen auch andere Kinder- und Jugendinitiativen begleitet und unterstützt werden.

Ebenfalls geplant ist, Freiwilligendienste und weitere Aktive einzubinden und eng mit dem Quartiersmanagement Weiße Siedlung zusammenzuarbeiten. „Genau hier muss Jugendhilfe hin, um zu wirken. Angesichts der Probleme im Kiez nur ein kleiner Beitrag, aber auch ein wichtiger Schritt, um die Beteiligungsrechte der Kinder und Jugendlichen in ganz Neukölln zu stärken und zu bündeln“, sagt Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU).

Die Weiße Siedlung, in den 1970er-Jahren zwischen Sonnenallee und Dammweg erbaut, ist ein sozialer Brennpunkt. Dort leben 4300 Menschen in knapp 1700 Wohnungen auf einer Fläche von 15 Hektar. Rund drei Viertel der Bewohner haben einen Migrationshintergrund. Viele stammen aus der Türkei oder kommen aus arabischen Ländern, vor allem aus dem Libanon, sowie aus dem ehemaligen Jugoslawien, osteuropäischen und afrikanischen Staaten. Jeder Zehnte ist arbeitslos, jeder Zweite erhält Transferleistungen wie Hartz IV oder Sozialhilfe. Mit 28 Prozent ist der Anteil der unter 18-Jährigen so hoch wie in keiner anderen Neuköllner Region. Aber auch überdurchschnittlich viele Menschen, die 65 Jahre oder älter sind, wohnen dort. Das Augenmerk des Quartiersmanagement bei der Jugendarbeit liegt auf der beruflichen Integration, der Gewalt- und Suchtvorbeugung und der Begleitung des Jugendbeirates.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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