Neuer Träger übernimmt Café-Restaurant im Bürgerzentrum
Alles unter einem Dach: Freizeit-, Beratungs-, Betreuungs-, Behandlungs- und Gesundheitsangebote für jede Altersgruppe - das gibt es im Bürgerzentrum Neukölln, das früher Haus des Älteren Bürgers hieß. Insgesamt 14 Einrichtungen haben hier ihren Sitz, darunter Vereine, ein Physiotherapiezentrum und ein Pflegestützpunkt.
Und lange Zeit gab es auch einen gastronomischen Betrieb, der wochentags bis zum frühen Abend geöffnet war. Vor allem ältere Besucher gingen hier regelmäßig Mittag essen oder trafen sich zum Plausch bei Kaffee und Kuchen. Seit Ende März ist geschlossen, ein neuer Betreiber steht aber bereits fest. Die gemeinnützige Gesellschaft Pawian (Packen wirs an) eröffnet das Café-Restaurant am 4. Mai um 11 Uhr wieder - unter dem Namen "Roter Elefant".
Dahinter steht ein soziales Projekt, das es in ähnlicher Form, als "Weißer Elefant", bereits seit 1999 in Wilmersdorf gibt. "Wir bieten ehemals suchtkranken Menschen eine Plattform, mit deren Hilfe sie wieder eine Struktur in ihren Alltag bekommen und eine Beschäftigung finden können", erläutert Norbert Herms, Sozialarbeiter, Betriebswirt und Gesamtverantwortlicher beider Betriebe. In unterschiedlichen Beschäftigungsmaßnahmen - vom Praktikum bis zur zweijährigen Umschulung - können sich die Mitarbeiter in den Bereichen Service, Koch oder Servicefahrer qualifizieren. Gefördert werden diese in der Regel von der Agentur für Arbeit oder über Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds. "Manchmal geht es auch nur darum, einen Menschen wieder in den ersten Arbeitsmarkt einzugliedern, was uns in den meisten Fällen gelingt", sagt Herms.
Das Angebot im Roten Elefanten orientiert sich am Vorgänger: Während der Öffnungszeiten montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr gibt es ein großes Angebot vom Frühstück über Mittagessen mit Hausmannskost und Deutscher Küche bis hin zu Kuchen und Kaffee. Ein schnelles Business-Lunch mit zwei Gängen wird für sechs Euro angeboten.
Im Gegensatz zum Wilmersdorfer Weißen Elefanten, wo es keinen Alkohol gibt, werden in Neukölln leichte alkoholische Getränke ausgeschenkt, wie Bier, Sekt und Wein. Die Inneneinrichtung bleibt so wie sie war, nur die Küche wird umgestaltet.
Der Koch Sebastian Ziesche gehört zum Personal, das bereits seit Monatsanfang auf seine neue Aufgabe vorbereitet wird. Neben Projektleiterin Franka Kretteck und vier weiteren festangestellten Kollegen wird er die zukünftigen Mitarbeiter, die oft aus schwierigen Lebenssituationen kommen, im Betrieb fachlich einweisen. Sebastian Ziesche: "Ich freue mich auf meine neue Aufgabe in Neukölln."
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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