Nachbarschaftshaus bleibt geöffnet
Neuköllner Volkshochschule übernimmt ab 1. Januar die Verwaltung des Gebäudes an der Karlsgartenstraße
Seit Kurzem macht das Gerücht die Runde, das Nachbarschaftshaus in der Karlsgartenstraße 6 müsse schließen. Dem hat Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD) auf der jüngsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) widersprochen. Allerdings soll sich in der Einrichtung einiges ändern.
Der Nachbarschaftstreffpunkt hat seinen Sitz in einem Flügel des Kurt-Löwenstein-Hauses, des größten Standorts der Volkshochschule (VHS) Neukölln. Träger ist der Verein Vielfalt, der dort in den vergangenen Jahren ein Demokratieprojekt aufgebaut und geleitet hat. Außerdem ansässig sind die Schillerwerkstatt, die unter anderem Medien-Workshops anbietet, der Verein zur Förderung von Migrantinnen und andere Initiativen.
Im Sommer habe der Trägerverein Vielfalt dem Bezirksamt mitgeteilt, dass er den Nutzungsvertrag zum Ende des Jahres auslaufen lasse, informiert Korte. Bereits einige Monate zuvor hatte die VHS Raumbedarf für ein neues Servicebüro angemeldet. Dort sollen Teilnehmer von Sprachkursen – zum Beispiel Flüchtlinge – beraten und eingestuft werden sowie Fördermöglichkeiten geprüft werden.
„Das Nachbarschaftshaus eignet sich wegen seiner kompakten Architektur, der günstigen Lage, seiner geeigneten Größe und des separaten Zugangs sehr gut als Standort für die zentrale Beratung der VHS“, so die Stadträtin. Die Initiativen, die das Gebäude zurzeit nutzen, seien über das Vorhaben informiert und nach ihren Wünschen gefragt worden. „Ich machte den Vorschlag, dass wir bei einem Runden Tisch über die weitere gemeinsame Planung sprechen könnten“, sagte Korte. Er soll in diesen Tagen zum ersten Mal zusammenkommen.
Fest stehe, dass die VHS die Räume zwar ab 1. Januar verwalten, aber noch nicht nutzen werde. Erst einmal müssten Experten des bezirklichen Objekt- und Baumanagements das Haus begehen und die „formalen Rahmenbedingungen“ prüfen. Absehbar sei außerdem, dass die VHS nur das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss brauche. Das zweite Obergeschoss könne also perspektivisch weiter von den Initiativen genutzt werden. Ob sie dafür, wie bis bisher, nichts zahlen oder Betriebskosten tragen müssen, sei noch zu vereinbaren.
Karin Korte geht davon aus, dass die VHS erst Anfang 2023 oder noch später die Räume im heutigen Nachbarschaftshaus bezieht. Bis dahin könnten sie die Initiativen weiter in Beschlag nehmen. Um ihnen Sicherheit zu geben, werde angestrebt, Nutzungsvereinbarungen abzuschließen. Die VHS habe auch in der Zukunft Interesse daran, mit den Aktiven des Nachbarschaftshauses zusammenzuarbeiten und Synergien zu nutzen. Schließlich, betont die Stadträtin, wolle sich das Kurt-Löwenstein-Hauses weiter für die Kiezbewohner öffnen. Die Aufenthaltsqualität im Gebäude selbst und auf dem Schulhofgelände solle verbessert werden. Außerdem seien mehr offene Angebote geplant, an denen jeder teilnehmen könne.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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