Was tun gegen Corona-Partys?
Polizei und Ordnungsamt wollen in der Hasenheide stärker kontrollieren
Etwa 3000 meist junge Leute haben in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli in der Hasenheide gefeiert. Die Polizei brauchte Stunden, um die illegale Veranstaltung aufzulösen. Doch schon drei Tage später sollte die nächste Party stattfinden.
Am Abend des 25. Juli rückten sie mit mobilen Musikanlagen an, tanzten und amüsierten sich – nicht zum ersten Mal. Vor allem die Rixdorfer Höhe und die Wiesen nahe dem Teich am Columbiadamm seien beliebte Treffpunkte, so Bezirksamtssprecher Christian Berg. Unfreiwillig beschallt würden deshalb unter anderem die Bewohner der Lilienthalstraße, die nur ein Friedhof von der Hasenheide trennt.
Dass bei dem nächtlichen Treiben die Corona-Mindestabstände oft nicht eingehalten werden, versteht sich von selbst. Von der Vermüllung ganz zu schweigen. Laut Polizeibericht wurden fünf Musikanlagen beschlagnahmt und Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die Besitzer eingeleitet. „Für einen Bollerwagen mit einer kompletten technischen Ausstattung erklärte sich niemand zuständig, der ist nun weg“, sagt Berg.
Wie Wiederholungen vorbeugen?
Was tun? Ein Zaun um die Hasenheide, wie ihn beispielsweise die CDU auch angesichts des florierenden Marihuanahandels wiederholt gefordert hat, komme nicht in Frage, so der Bezirksamtssprecher. Zu teuer, zu lange Bauzeit und auch politisch nicht gewollt. „Letztendlich können wir nur an die Vernunft der Menschen appellieren“, so Berg.
Doch das reicht offenbar nicht. Trotz öffentlichen Verdrusses über die große Party versammelten sich am 28. Juli erneut rund 1300 Menschen im Volkspark. Doch dieses Mal war die Polizei schnell vor Ort und löste ab 19 Uhr sämtliche kleinere Ansammlungen auf. „Ordnungsamt und Polizei wollen nun jeden Abend in der Hasenheide unterwegs sein und die Partys frühzeitig unterbinden“, erklärt Berg. Die nächsten Wochenenden würden zeigen, ob diese Taktik funktioniere.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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