"Profis, keine Aushilfen"

Neukölln. Eröffnung in der High-Deck-Siedlung, Richtfest in der Gropiusstadt: Neukölln freut sich über zwei Kitas für 150 Kinder. Und doch das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU) schätzt, dass in den nächsten Jahren rund 3.300 neue Plätze gebraucht werden.

Die Einrichtung am Michael-Bohnen-Ring 12 in der Neuköllner High-Deck-Siedlung an der südlichen Sonnenallee wurde am 8. Mai eröffnet. Betreiber ist die gemeinnützige Gesellschaft „Juwo-Kita“. Hier sollen Kinderbetreuung und Familienbildung miteinander verknüpft werden. Kernstück ist eine zweigeschossige Kindertagesstätte mit 880 Quadratmetern und 120 Plätzen. Gearbeitet wird mit dem „Early-excellence-Ansatz“, der die Stärken der Kinder in den Mittelpunkt stellt und die Eltern eng in das Kita-Leben einbezieht. Der Senat hat den Löwenanteil der Kosten übernommen und das Projekt mit insgesamt rund 1,73 Millionen Euro gefördert.
Das Richtfest für den Erweiterungsbau der evangelischen Kita Dreieinigkeit an der Lipschitzallee 7 wurde am 13. Mai gefeiert. Die Kosten von 553.000 Euro werden vom Land Berlin, der evangelischen Kirche und dem Bezirksamt übernommen. Bis Oktober soll das Haus fertig sein. Dann kommen 30 zu den schon vorhandenen 130 Plätzen hinzu. „Diese werden dringend gebraucht. Neukölln ist einer der Bezirke mit dem größten Bedarf. Bis 2019 werden bis zu 3.300 weitere Plätze benötigt“, so Jugendstadtrat Falko Liecke.
Die größte Baustelle sieht er aber woanders: „Viele vorhandene Plätze können nicht belegt werden, weil uns die Fachkräfte fehlen. Mit ausreichend Personal könnte ich von heute auf morgen 1000 Kitaplätze schaffen, ohne einen einzigen Stein zu mauern.“ Ursachen seien die vergleichsweise schlechte Bezahlung und Versäumnisse in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern.
Die Landespolitik hält er für grundfalsch: „Der Senat senkt jetzt die Anforderungen an Kitapersonal. Bald kann jeder dritte Beschäftigte ohne entsprechende Ausbildung in einer Kita arbeiten. Das halte ich für fatal. Damit wird die Statistik geschönt und vielleicht sorgt es sogar kurzfristig für ein wenig Entlastung. Aber unsere Kinder brauchen Profis, keine Aushilfen!“ sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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