Viele Flüchtlinge wollen hierherkommen
Tag der offenen Tür in der neuen Gemeinschaftsunterkunft an der südlichen Karl-Marx-Straße

Michael Elias ist Geschäftsführer der Tamaja GmbH, der Betreiberin der Gemeinschaftsunterkunft. | Foto: Fotos: Schilp
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  • Michael Elias ist Geschäftsführer der Tamaja GmbH, der Betreiberin der Gemeinschaftsunterkunft.
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Ende August oder Anfang September sollen 160 Flüchtlinge das neue Tempohome auf dem ehemaligen Bewag-Sportplatz, Karl-Marx-Straße 269, beziehen. Am 19. Juli konnten sich alle Interessierten bei einem Tag der offenen Tür die Anlage anschauen.

Schon Ende 2014 hatten die Verhandlungen zwischen der SoWo Berlin GmbH, die inzwischen als „Tamaja Gemeinschaftsunterkünfte GmbH“ firmiert, und der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales über das Containerdorf begonnen. Doch der Bau verzögerte sich immer wieder.

„Das ist ein Standort mit Geschichte. Anfangs war von 500 Plätzen die Rede. Wir wollten aber nicht so viele Menschen auf einer so kleinen Fläche unterbringen und sind froh über die jetzige Lösung“, sagt Bürgermeister Martin Hikel (SPD). Auch Tamaja-Geschäftsführer Michael Elias zeigt sich zufrieden: „Das ist eine schöne Anlage mit einer guten Aufteilung. Üblicherweise brächte man auf so einer Fläche rund 340 Geflüchtete in doppelstöckigen Bauten unter.“

An der Karl-Marx-Straße wurde auf ein zweites Geschoss verzichtet. 40 Tempohomes verteilen sich auf vier Doppelreihen. Eine Wohneinheit besteht aus zwei Räumen mit jeweils zwei Einzelbetten, die zwölf bis 15 Quadratmeter groß sind. In der Mitte befinden sich eine kleine Küche mit Kochgelegenheit und Kühlschrank sowie eine Dusche und Toilette. Auch eine Waschmaschine ist vorhanden.

Außerdem gibt es einen Verwaltungstrakt. Zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden vor Ort sein, darunter Betreuer, Erzieher, Sozialarbeiter, ein Hausmeister, Hauswirtschafts- und Verwaltungskräfte. Erfahrung bringt die Tamaja GmbH mit: In den vergangenen drei Jahren hat sie an vier Standorten mehr als 23 000 Menschen betreut. Derzeit kümmern sich rund 200 Mitarbeiter um gut 1000 Geflüchtete im Ankunftszentrum im ehemaligen Flughafen Tempelhof und in der angrenzenden Gemeinschaftsunterkunft.

Für die Belegung des Tempohomes ist das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten zuständig. Behördensprecher Sascha Langenbach erklärt, dass auf jeden Fall Menschen aus der Kreuzberger Notunterkunft Stresemannstraße – ein ehemaliges Hotel – hierherziehen würden. „Bei uns gehen auch Anfragen von Flüchtlingen aus anderen Bezirken ein, die gerne nach Neukölln kommen wollen. Einige haben Kinder, die hier zur Schule gehen, andere besuchen Sprachkurse im Kiez.“ Grundsätzlich sei Neukölln beliebt, weil die Menschen an jeder Ecke ein Stück Heimat finden könnten – egal ob sie aus Syrien, Afghanistan, dem Irak oder Afrika stammten.

Wie lange die Menschen in der neuen Unterkunft leben werden, hängt von mehreren Faktoren ab: Werden ihre Asylanträge anerkannt? Finden sie eine eigene Wohnung? „Wir gehen aber davon aus, dass die meisten über einen längeren Zeitraum bleiben“, sagt Elias. Generell ist der Betrieb des Tempo-homes für fünf Jahre ausgelegt.

Die Tamaja GmbH arbeitet mit dem Bezirksamt, der Polizei und mit sozialen Einrichtungen und Netzwerken zusammen. Neue Unterstützer sind immer willkommen, sie können sich an petra.bierwirth@tamaja-gu.de wenden. Wer eine Beschwerde loswerden möchte, kann dies unter Telefon 0176/23 93 95 14 oder beschwerdestelle@tamaja-berlin.de tun.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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