SV Tasmania mit tollem Saisonstart / TeBe in Lauerstellung
Sieben Siege und zwei Remis stehen bis dato zu Buche. Die Konkurrenz ist sicher, dass Aufstieg und Meisterschaft im Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Truppe aus dem Norden Neuköllns und Tennis Borussia Berlin entschieden werden. Auch die Verantwortlichen bei Tasmania selbst, die ursprünglich das Saisonziel ausgegeben hatten, zwischen Platz drei und fünf zu landen, glauben an ein Duell der Traditionsvereine. "Ich hatte zu Beginn der Saison gedacht, dass auch Mannschaften wie Altglienicke, Mahlsdorf und der starke Aufsteiger Hertha 06 vorn mitmischen", sagt der langjährige Vorsitzender Detlef Wilde. "Mittlerweile bin ich aber überzeugt, dass es auf einen Zweikampf zwischen uns und TeBe hinauslaufen wird." Entscheidend werde aber nicht das direkte Duell, sondern die vielen anderen Spiele in einer sehr starken Berlin-Liga sein.
Der gute Saisonstart ist nicht überraschend, obwohl SV-Coach Abu Njie Woche für Woche verletzungsbedingt auf wichtige Akteure verzichten muss: Beim Spiel am 5. Oktober, das Tasmania gegen den Berliner SC mit 7:0 gewann, fehlten mit Zvonimir Penava, Walid Enani und Mehmet Okan Kirli drei Leistungsträger. Und doch ist die Mannschaft in der Lage, solche Ausfälle zu kompensieren. Ein Grund dafür ist auch, dass die Neuköllner bei ihren Neuverpflichtungen alles richtig gemacht haben: Angreifer Ibrahima Sory Cissé, der vom SV Altlüdersdorf kam und aufgrund eines Kreuzbandrisses über ein dreiviertel Jahr gegen keinen Ball getreten hat, traf gegen den BSC allein fünfmal. Jerome Maaß, der vom SV Babelsberg wechselte, ist ein äußerst fleißiger Spieler im Mittelfeld. Und Majebe Tseke vom SV Empor zeigt in der Defensive aufgrund seiner Kopfball- und Zweikampfstärke überdurchschnittlich gute Leistungen.
"Diese drei Spieler haben unser Team weit nach vorn gebracht", freut sich Wilde. Ein wichtiger Baustein ist aber auch Coach Abu Njie. "Er trägt Tasmania im Herzen. Er ist super engagiert und immer auf das Wesentliche fokussiert. Was Besseres hätte unserem Klub tatsächlich nicht passieren können", so Wilde.
Er ist sicher, dass in der Mannschaft, die einen sehr homogenen und harmonischen Eindruck macht, genug Potenzial steckt, um den Aufstieg zu realisieren. Allerdings ist der Vorsitzende, wenn es um dieses Thema geht, auch erfrischend ehrlich: "Klar! Die Mannschaft möchte aufsteigen. Ich persönlich bin aber nicht so scharf darauf. Die Oberliga ist sportlich nicht sehr interessant und würde uns pro Saison rund 20 000 Euro mehr kosten." Deshalb würde ein Aufstieg nur dann Sinn machen, wenn man schnellstmöglich den Sprung in die sportlich und finanziell weitaus attraktivere Regionalliga anvisieren würde.
Das nächste Spiel der Tasmanen am 19. Oktober ist mal wieder ein ganz besonderes: Ab 14 Uhr gastiert der TSV Rudow zum Derby im Werner-Seelenbinder-Sportpark. Und nicht nur Detlef Wilde weiß, dass sich sein SV gegen die Rudower in jüngerer Vergangenheit häufig sehr schwer getan hat.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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