Sperrungen wegen Brutzzeit
Auf dem Tempelhofer Feld gibt es die größte Feldlerchen-Population Berlins

Die Feldlerche ist überwiegend ein Standvogel. Nur bei großer Kälte verlässt sie unsere Breitengrade. | Foto: Diliff/gnu
  • Die Feldlerche ist überwiegend ein Standvogel. Nur bei großer Kälte verlässt sie unsere Breitengrade.
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Bis Anfang August heißt es auf einigen Teilen des Tempelhofer Feldes: Betreten verboten. Denn hier brüten Feldlerchen, und die gilt es zu schützen.

Zwischen den beiden Start- und Landebahnen gibt es mehrere Bereiche, die gesperrt sind. Hundebesitzer sind dringend aufgefordert, die Leinenpflicht strengstens einzuhalten. Im Herbst werden die Wiesen dann wieder für jedermann nutzbar sein.

Obwohl die Feldlerche – Vogel des Jahres 2019 – weit verbreitet ist, wird sie immer seltener. Vor allem die intensivierte Landwirtschaft führte seit den Siebzigerjahren zu einem dramatischen Rückgang. War sie früher extrem häufig, so steht sie heute auf der Vorwarnliste der Roten Liste Deutschlands. Auf etwa zwei Millionen Brutpaare wird der Bestand hierzulande geschätzt.

Angewiesen auf freie Flächen

Die größte Berliner Population lebt auf dem Tempelhofer Feld. Das wundert nicht: Bei der Aufzucht ihrer Jungen sind die Vögel nämlich auf große freie Flächen angewiesen. Meistens sind sie deshalb auf Wiesen, Äckern und Weiden zu finden. Aber auch die Graslandschaft auf dem ehemaligen Flughafen ist für die Lerchen ideal.

Das Weibchen brütet von April bis August, je nach Witterung bis zu dreimal pro Saison. Das Männchen verteidigt mit seinem Gesang das Revier. Das charakteristische Trillern und Zirpen ist weithin zu hören. Ihre Nester, die die Feldlerchen mit feinem Pflanzenmaterial auspolstern, verstecken die Vögel auf dem Boden in selbstgescharrten Mulden. Ein Gelege besteht aus zwei bis sechs Eiern. Etwa einen Monat braucht der Nachwuchs, bis er selbstständig ist.

Population durch Schutz gewachsen

Zu erkennen sind die bis zu 19 Zentimeter großen Vögel an dem langen Schwanz, dem dunkel gestreiften, beigen bis rötlichbraunen Federkleid und dem hellen Bauch. Im Flug werden die schmalen weißen Hinterränder der Flügel sichtbar, was die Feldlerche von den übrigen Lerchen unterscheidet.

Die Schutzzonen auf dem Tempelhofer Feld haben sich bewährt. Wurden 2010 rund 160 Brutpaare gezählt, kam man im vergangenen Jahr die Rekordzahl von rund 220, immerhin eine Zunahme von 37,5 Prozent.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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