Was bringt "Schön wie wir"?
Bericht zu vier Jahren bezirklicher Sauberkeitskampagne veröffentlicht

Bürgermeister Martin Hikel legt beim Bepflanzen einer Baumscheibe Hand an. | Foto: BA Neukölln
  • Bürgermeister Martin Hikel legt beim Bepflanzen einer Baumscheibe Hand an.
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Seit vier Jahren läuft die bezirkliche Kampagne „Schön wie wir – für ein lebenswertes Neukölln“. Ziel ist es, den Müll auf den Straßen zu verringern und das Umweltbewusstsein der Bevölkerung zu stärken. Nun ist ein Evaluationsbericht für den Zeitraum 2016 bis 2019 erschienen, der die Aktionen bewertet.

Die schlechte Nachricht: Das Sperrmüll-Abladen auf den Straßen hat in den ersten beiden Jahren von „Schön wie wir“ nicht abgenommen, im Gegenteil. Laut BSR waren es 2016 rund 8700 Kubikmeter, 2017 gut 10 000 Kubikmeter. Als Gründe nennt der Bericht die Zunahme der Bevölkerung, der Touristen, der To-go-Angebote sowie das „Broken-Windows-Prinzip“, das Prinzip der zerbrochenen Fenster. Es besagt: Ist der öffentliche Raum vermüllt, sinkt die Hemmschwelle, ebenfalls etwas auf die Straßen zu werfen oder zu stellen. Die Menge des Bauschutts, die illegal abgeladen wird und von Spezialfirmen entsorgt werden muss, steigt ebenfalls.

Trotzdem schlägt der Bericht optimistische Töne an. Die Sensibilisierung der Menschen laufe nicht von heute auf morgen, sondern sei ein langer Prozess, heißt es. In den letzten vier Jahren hätten sich immerhin 7000 Bürger beim Kiezputz oder ähnlichen Aktionen beteiligt, mehr als 500 Jugendliche probierten es mit Upcycling und machten Neues aus Altem. Es gab viele Baumscheibenbepflanzungen, Firmen übernahmen Patenschaften für Spielplätze.

Akteure stärken und vernetzen

Ein wichtiges Ziel sei es, vorhandene Projekte zu bündeln, Initiativen, Unternehmen und Vereine zu vernetzen und eine Plattform für Nachhaltigkeit, Re- und Upcycling und Beratung zu schaffen. Vieles sei in den vier Jahr geschafft oder getestet worden. Einige Beispiele: Per App oder online können Anwohner Vermüllungen schneller melden, Müllsheriffs gingen eine Zeit lang auf Streife, inzwischen wurde das Ordnungsamt personell verstärkt.

Im Bezirk gibt es „Kiezhausmeister“, die zu Abfallentsorgung beraten, sowie kostenlos ausleihbare E-Lastenräder, um Sperrmüll zum Recycling-Hof zu bringen. Gastronomen können sich über Mehrweggeschirr informieren lassen. Sperrmüllmärkte machen es möglich, Möbel, Elektroschrott & Co. kostenlos abzugeben. Stadtteilmütter, die ausländische Wurzeln haben und Landsleute beraten, wurden für das Thema Abfallvermeidung fitgemacht.

Infos zu der Kampagne gibt es unter www.schoen-wie-wir.de , der Bericht ist zu finden unter https://bwurl.de/15kd.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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