Von der Eichel zum Bäumchen
Für den Normalbürger ist es schwer, Nachwuchs für die Natur heranzuziehen

Klar an der Blätterform zu erkennen: Hier wachsen kleine Eichen heran. | Foto:  Büro Senner
4Bilder
  • Klar an der Blätterform zu erkennen: Hier wachsen kleine Eichen heran.
  • Foto: Büro Senner
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Anfang Oktober im vergangenen Jahres hat Landschaftsarchitekt Johann Senner in der Hasenheide vorgekeimte Eicheln verteilt. Die ersten Ergebnisse können sich sehen lassen.

Senners Büro ist mit dem klimagerechten Umbau der Hasenheide beauftragt und informiert regelmäßig über die Fortschritte. Im Herbst hatte er eine Kiste mit Eicheln im Gepäck. Er forderte alle Interessierten auf, sich zu bedienen und gab ihnen Instruktionen. Erst gelte es, die Früchte rund anderthalb Monaten in einer mit Erde gefüllten Tüte im Kühlschrank zu lagern. Damit werden winterliche Temperaturen simuliert, die Eicheln beginnen zu keimen. Danach sollten sie in Töpfe gepflanzt, an einen hellen Ort in der Wohnung gestellt und regelmäßig gegossen werden.

So sahen die vorgekeimten Eicheln aus. | Foto:  M. Rempe
  • So sahen die vorgekeimten Eicheln aus.
  • Foto: M. Rempe
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Von seinen eigenen Pflanzen hat Senner Fotos gemacht, die beweisen, dass es ihm gelungen ist, Mini-Eichen heranzuziehen. Dorothea Hokema vom Umweltamt Neukölln findet, die Aktion sei „im Hinblick auf Beteiligung und Naturbeobachtung ein schönes Experiment“. Allerdings könnten die Bäumchen nicht zur Naturverjüngung in der Hasenheide beitragen, also nicht einfach dort ausgepflanzt werden. „Die Sämlinge sind in geheizten Räumen zu schnell gewachsen und haben zur Unzeit Blätter ausgebildet. Die Zellwände sind dünn, die Zellen zu groß, die Pflänzchen sind überaus empfindlich.“ Falls die kleinen Eichen bis Frühling durchhielten, müssten sie neu getopft und fern von Vögeln, Mäusen, Schnecken und auch menschlicher Trittbelastung gehegt werden.

Im Herbst konnten jedermann eine Eichel aus der Hasenheide mitnehmen. | Foto: Schilp
  • Im Herbst konnten jedermann eine Eichel aus der Hasenheide mitnehmen.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Frühestens wenn die Stämmchen anfangen zu verholzen, könne versucht werden, sie in die freie Natur umzusiedeln. Damit sei keinesfalls vor 2026 zu rechnen. „Aber auch dann müssten sie besonders geschützt, gegossen und versorgt werden“, so Hokema.

Die Pflänzchen müssen weiter gehegt und gepflegt werden. | Foto: Büro Senner
  • Die Pflänzchen müssen weiter gehegt und gepflegt werden.
  • Foto: Büro Senner
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Für den Menschen ist es also nicht einfach, für grünen Nachwuchs zu sorgen. Das ist schade, denn viele Eicheln, die im Herbst in der Hasenheide auf dem Boden lagen, taugten nicht für die natürliche Vermehrung. Sie waren von Eichelbohrern durchlöchert. Die Rüsselkäferweibchen legen in den Früchten ihre Eier ab.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 672× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.340× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 997× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.440× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.342× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.