Von der Eichel zum Bäumchen
Für den Normalbürger ist es schwer, Nachwuchs für die Natur heranzuziehen

Klar an der Blätterform zu erkennen: Hier wachsen kleine Eichen heran. | Foto:  Büro Senner
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  • Klar an der Blätterform zu erkennen: Hier wachsen kleine Eichen heran.
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Anfang Oktober im vergangenen Jahres hat Landschaftsarchitekt Johann Senner in der Hasenheide vorgekeimte Eicheln verteilt. Die ersten Ergebnisse können sich sehen lassen.

Senners Büro ist mit dem klimagerechten Umbau der Hasenheide beauftragt und informiert regelmäßig über die Fortschritte. Im Herbst hatte er eine Kiste mit Eicheln im Gepäck. Er forderte alle Interessierten auf, sich zu bedienen und gab ihnen Instruktionen. Erst gelte es, die Früchte rund anderthalb Monaten in einer mit Erde gefüllten Tüte im Kühlschrank zu lagern. Damit werden winterliche Temperaturen simuliert, die Eicheln beginnen zu keimen. Danach sollten sie in Töpfe gepflanzt, an einen hellen Ort in der Wohnung gestellt und regelmäßig gegossen werden.

So sahen die vorgekeimten Eicheln aus. | Foto:  M. Rempe
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Von seinen eigenen Pflanzen hat Senner Fotos gemacht, die beweisen, dass es ihm gelungen ist, Mini-Eichen heranzuziehen. Dorothea Hokema vom Umweltamt Neukölln findet, die Aktion sei „im Hinblick auf Beteiligung und Naturbeobachtung ein schönes Experiment“. Allerdings könnten die Bäumchen nicht zur Naturverjüngung in der Hasenheide beitragen, also nicht einfach dort ausgepflanzt werden. „Die Sämlinge sind in geheizten Räumen zu schnell gewachsen und haben zur Unzeit Blätter ausgebildet. Die Zellwände sind dünn, die Zellen zu groß, die Pflänzchen sind überaus empfindlich.“ Falls die kleinen Eichen bis Frühling durchhielten, müssten sie neu getopft und fern von Vögeln, Mäusen, Schnecken und auch menschlicher Trittbelastung gehegt werden.

Im Herbst konnten jedermann eine Eichel aus der Hasenheide mitnehmen. | Foto: Schilp
  • Im Herbst konnten jedermann eine Eichel aus der Hasenheide mitnehmen.
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Frühestens wenn die Stämmchen anfangen zu verholzen, könne versucht werden, sie in die freie Natur umzusiedeln. Damit sei keinesfalls vor 2026 zu rechnen. „Aber auch dann müssten sie besonders geschützt, gegossen und versorgt werden“, so Hokema.

Die Pflänzchen müssen weiter gehegt und gepflegt werden. | Foto: Büro Senner
  • Die Pflänzchen müssen weiter gehegt und gepflegt werden.
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Für den Menschen ist es also nicht einfach, für grünen Nachwuchs zu sorgen. Das ist schade, denn viele Eicheln, die im Herbst in der Hasenheide auf dem Boden lagen, taugten nicht für die natürliche Vermehrung. Sie waren von Eichelbohrern durchlöchert. Die Rüsselkäferweibchen legen in den Früchten ihre Eier ab.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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