Hilfe mit Gießkanne und Eimer
In Neukölln leiden die Straßenbäume unter der Trockenheit – ohnehin gibt es relativ wenige
Seit Wochen ist es in der Stadt zu trocken, der April hat nur wenig Regen gebracht. Schon jetzt leiden die Straßenbäume unter dem Wassermangel. Deshalb rufen Bezirke, Senat und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald dazu auf, Kastanie, Robinie & Co. vor der Haustür zu wässern.
Zuerst einen Blick auf die Statistik: In ganz Berlin gibt es rund 430 000 Straßenbäume, in Neukölln sind es knapp 20 800. Gemessen an der Größe des Bezirks ist das nicht besonders viel. Das macht auch eine andere Zahl klar: Stehen im stadtweiten Durchschnitt an einem Kilometer Straße 80 Bäume, so kann Neukölln nur mit 60 aufwarten.
Schlechter schneidet nur Spandau (56) ab. Spitzenreiter ist Charlottenburg-Wilmersdorf mit 104 Bäumen pro Straßenkilometer. Was die Arten angeht, schert Neukölln allerdings nicht aus: Berlins häufigster Straßenbaum ist die Linde. So ist es auch im Bezirk, über 45 Prozent gehören zur Gattung Tilia. Danach folgen der Ahorn mit rund 20 Prozent und die Eiche mit gut neun Prozent.
Gerade weil es in Neukölln nicht so viele Bäume gibt, sollte ihnen umso mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Was genau ist beim Gießen zu beachten? Erst einmal gilt: Vor allem jüngere Exemplare leiden unter der Trockenheit. Sie brauchen einmal in der Woche mindestens 50 Liter Wasser. Bekommen sie nicht genug, können sie vertrocknen, es drohen aber auch Mangelerscheinungen und eine hohe Anfälligkeit für Schädlinge wie Borkenkäfer oder Miniermotten.
Wasser verdunstet schnell
Es ist besser, seltener kräftig zu gießen, als jeden Tag ein bisschen, denn das Wasser muss in den Boden eindringen, damit die Wurzeln ausreichend versorgt sind. Wenn die Erde rund um den Baum sehr hart ist, sollte man so lange warten, bis das erste Guss versickert ist, dann erst weitergießen. So lässt es sich verhindern, dass Flüssigkeit ungenutzt abläuft. Damit möglichst wenig verdunstet, ist das Gießen bei vollem Sonnenschein nicht ratsam. Besser früh morgens oder abends zur Kanne oder zum Eimer greifen.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald betont, dass vor allem Stadtbäume unter der Trockenheit litten. Denn ihnen stehe nur wenig Wurzelraum unter der Erdoberfläche zur Verfügung. Außerdem laufe ein großer Teil des Regenwassers über versiegelte Flächen ab – in den nächsten Gully.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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