Fünf Millionen für die Hasenheide
Sondermittel sollen helfen, den Volkspark an die Klimaveränderung anzupassen
Aus einem neuen Förderprogramm des Bundes gibt es 4,95 Millionen Euro für die Hasenheide. Ziel ist es, den Park langfristig an die veränderten Wetterbedingungen anzupassen.
„Klimaresiliente Hasenheide“ nennt sich das Modellprojekt. Resilient bedeutet so viel wie widerstandsfähig. Laut des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat soll das Geld in die Pflanzenwelt, in Insektenförderung und bauliche Veränderungen investiert werden. Auch vorbereitende, begleitende und wissenschaftliche Maßnahmen sind davon zu bezahlen.
Konkret gesprochen, kann das Bezirksamt beispielsweise Bäume intensiver wässern, neue Arten pflanzen, die besser mit Trockenheit klarkommen, „Schattenoasen“ schaffen oder Wiesen neu gestalten.
Bürgermeister Martin Hikel (SPD) ist begeistert, dass die Bewerbung Neuköllns um die Fördermittel erfolgreich war: „Die 50 Hektar große Hasenheide ist die wichtigste Grünfläche im Bezirk. Der Klimawandel und die wachsende Nutzung setzen ihr seit Jahren zu – immerhin ist sie Erholungsraum für zehntausende Menschen in einem der am dichtesten besiedelten Gebiete der Republik.“
Schon lange ein grüner Fleck
Grün ist es hier übrigens seit Jahrhunderten. Erst weidete Vieh, 1650 wandelte der Kurfürst das Gelände in ein privates Hasengehege um. 1808 ging die Fläche in Staatsbesitz über. Es wurden Parzellen verpachtet, Vergnügungslokale siedelten sich an, das Militär errichtete Schießstände, Turnvater Jahn trieb Sport. Seine heutige Gestalt als Volkspark erhielt die Hasenheide in den Jahren 1936 bis 1939. Die Rixdorfer Höhe, die aus Bombenschutt besteht, und das Freilufttheater wurden 1954 eröffnet.
Die Bewerbung um die Sondermittel wurden vom Neuköllner SPD-Bundestagsabgeordneten Fritz Felgentreu begleitet. „Das Investitionsprogramm wurde auf Druck unserer Fraktion im Energie- und Klimafonds aufgenommen. Es versteht sich als Beitrag zur klimaangepassten Stadtentwicklung“, sagt er. Dass die Hasenheide als Erprobungsfeld dafür diene, wie urbanes Grün gesichert und entwickelt werden könne, freue ihn sehr.
Aus dem Programm kann der Bund in diesem Jahr insgesamt rund zehn Millionen Euro in die Hand nehmen. Bis zum Jahr 2023 stehen voraussichtlich 100 Millionen Euro zur Verfügung.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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