Hilfe für durstige Pflanzen
Studierende verwandeln alte Schächte auf dem Tempelhofer Feld in Zisternen

Projektmitarbeiter an der Zisterne mit Photovoltaikanlage. | Foto:  Stadtteilgarten Schillerkiez/R. Buss
  • Projektmitarbeiter an der Zisterne mit Photovoltaikanlage.
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Im Sommer vergangenen Jahres stand der „Gemeinschaftsgarten Allmende-Kontor“ vor einem Problem: Es fehlte Wasser für die Hochbeete auf dem Tempelhofer Feld. Die Vereinsmitglieder wandten sich hilfesuchend an eine Studentengruppe der Technischen Universität (TU). Und die fand schnell eine Lösung.

Den Gemeinschaftsgarten in der Nähe der Oderstraße gibt es seit 2011. Längst hat er sich zu einer grünen, 5000 Quadratmeter großen Insel entwickelt, die schon von Weitem zu erkennen ist. Dass es ausschließlich Hochbeete gibt – rund 250, hat einen Grund: Das Buddeln und Pflanzen auf dem Tempelhofer Feld ist grundsätzlich verboten.

Rund 500 Hobbygärtner kümmern sich in Eigenregie um die Pflanzen und übernehmen Gemeinschaftsaufgaben. Bis vor einem Jahr gab es auch Wasser, zwar nicht in Trinkwasserqualität, aber für die Pflanzen reichte es. Eine neue Brandschutzverordnung sorgte jedoch dafür, dass die Gärtner plötzlich auf dem Trockenen saßen. Das Wasser durfte fortan nämlich nur noch für Löschaktionen im Flughafengebäude bereitstehen. Im Gegenzug sollte das Allmende-Kontor an die Trinkwasserversorgung angeschlossen werden. Doch das wäre für den Verein nicht nur zu teuer gewesen, sondern es erschien den Vereinsmitgliedern auch ökologisch nicht sinnvoll, wertvolles Trinkwasser zum Gießen zu verwenden.

Das Problem wurde dem Energieseminar der TU vorgetragen. Das ist eine Gruppe, die sich mit den Themen Energie, Umwelt und Gesellschaft beschäftigt. Die 14 Studentinnen und Studenten aus unterschiedlichen Fachbereichen widmeten sich gemeinsam mit zwei Tutoren der Angelegenheit, planten und wurden aktiv. Dabei kam ihnen der Umstand zupass, dass es in der Nähe zwei acht Meter tiefe Versickerungsschächte gibt. Früher schützten sie die Rollbahnen der Flugzeuge vor Überflutung. Die jungen Wissenschaftler bauten sie zu Zisternen um, also zu Regensammelbecken.

Je Zisterne holt nun eine mit Solarstrom betriebene Pumpe das wertvolle Nass ans Tageslicht, das dann den Pflanzen zugutekommen kann. Das Projekt war übrigens gar nicht mal so teuer. Für den Umbau, die Pumpeninstallation und die Photovoltaikanlage galt es für die Studenten, bei Stiftungen gut 11.000 Euro an Spenden einzuwerben.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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