Ärger mit schweren Brummis
Antrag auf Einfahrtsverbote in den Kranoldkiez
Lange Sattelkraftfahrzeuge und Lkw mit Anhänger sorgen im Kranoldkiez regelmäßig für Verkehrschaos und gefährliche Situationen. Deshalb wird der bezirkliche Ausschuss für Straßen, Grünflächen und Ordnung demnächst diskutieren, ob Verbotsschilder für schwere Gefährte aufgestellt werden sollen.
Den Antrag hat Bernd Szczepanski, Vorsitzender der Grünen-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung, gestellt. Von der Hermannstraße kommend, würden die schweren Gefährte vor allem in die Glasower Straße und die Juliusstraße abbiegen und hätten dann Schwierigkeiten, die engen Kurven zu bewältigen, sagt er.
„Vor allem an der Kreuzung Glasower Straße und Bendastraße gibt es regelmäßig Rangiervorgänge, die manchmal eine halbe Stunde dauern – verbunden mit Rückstau von Fahrzeugen und gerne auch Hupkonzerten.“ Die allgegenwärtigen Baustellen machten das Ganze noch schwieriger.
Besondere Sorge bereitet ihm die Situation an der Glasower Straße 44-47. Dort hat ein Getränkegroßhandel seinen Sitz. Dessen Hof ist jedoch zu klein, sodass große Lkw nicht hineinfahren könnten. „Sie stehen dann neben der Einfahrt und es findet eine rege Ladetätigkeit statt“, so Szczepanski. Gabelstapler würden ständig über den Gehweg rollen, um Paletten mit vollen Flaschen auf den Hof zu bringen. Dazu gesellten sich viele Kunden, die in zweiter Reihe oder sogar quer auf dem Gehweg parkten – trotz uneingeschränkten Halteverbots rechts und links des Firmeneingangs.
Für die Fußgänger ein Spießrutenlauf: Sie müssen den Gehweg verlassen und auf die Straße ausweichen und sich einen Weg zwischen Kundenfahrzeugen, LkW, Hubwagen und Gabelstaplern bahnen. „Das ist eine echte Gefahrensituation, und es ist übrigens auch nicht zulässig, dass Gabelstapler einfach aus dem Firmengelände heraus über den Gehweg fahren“, sagt Szczepanski. Es gebe jedoch weder Warnhinweise noch Sicherungsmaßnahmen. Außerdem beschädigten die LkW regelmäßig das Gehwegpflaster und die Poller.
Der Getränkehandel und auch dessen Kunden sind dem Grünen-Politiker noch aus einem anderen Grund ein Dorn im Auge. Das Unternehmen habe nur Plastikflaschen ohne Pfand im Sortiment, meist aus der Türkei oder anderen Ländern. Laut deutscher Verpackungsordnung dürfen diese hierzulande nicht an Endverbraucher verkauft werden.
Es sei aber schwierig, den Firmenbetreibern das Wissen nachzuweisen, dass ihre Kunden diese Flaschen in hiesigen Geschäften weiterverkauften. Es könnte ja immerhin sein, dass sie ins Ausland gingen. „Da es sich jedoch um kleinere Abnehmer handelt, worauf deren PkW oder Kleinlieferwagen hindeuten, ist das extrem unwahrscheinlich“, so Szczepanski. Er will deshalb das Bezirksamt demnächst in einem weiteren Antrag auffordern, zu überprüfen, ob in Neuköllner Geschäften Flaschen ohne Pfand verkauft werden.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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