Senioren können nicht schlafen
Demonstration gegen Umleitungsverkehr auf der Rollbergstraße

Mit Stühlen, Rollatoren und einem Trillerpfeifenkonzert blockierten Senioren die Rollbergstraße. | Foto: privat
  • Mit Stühlen, Rollatoren und einem Trillerpfeifenkonzert blockierten Senioren die Rollbergstraße.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Rund 60 Seniorinnen und Senioren machten am 15. August bei einer Demonstration ihrem Ärger Luft: Sie wollen es nicht weiter hinnehmen, dass wegen der Bauarbeiten auf der Karl-Marx-Straße der Umleitungsverkehr durch die Rollberg- und Morusstraße rollt.

„Pkw, Lkw, BVG-Gelenkbusse, Transporter, Sattelschlepper fahren seit Anfang Mai 24 Stunden lang durch die beiden kopfsteingepflasterten Seitenstraßen und machen uns das Leben zur Hölle“, sagt Brenda Lee Friberg vom Verein „MoRo Seniorenwohnanlagen“, der seinen Sitz direkt an der Rollbergstraße hat.

Die Menschen könnten nicht schlafen, Pflegedienste fänden keine Parkmöglichkeiten. Notarzteinsätze führten zu Verkehrschaos. Lärm und Schmutz seien unerträglich. Außerdem würden sich wenige Autofahrer an Tempo 30 halten, sodass viele Bewohner der Seniorenwohnungen sich trotz des neuen Zebrastreifens nicht trauten, die Rollbergstraße zu überqueren. „Und das soll noch zwei Jahre so weitergehen?“, fragt Friberg.

Der Vorschlag der Senioren: Der Verkehr könnte nur ein kurzes Stück über die Rollbergstraße führen, per Linksabbiegerpfeil in die asphaltierte Hans-Schiftan-Straße geleitet und so auf die Werbellinstraße gelangen. Bis vor einem Monat war es zumindest erlaubt, diesen Weg zu nehmen. Doch dann meldete die Polizei Bedenken an, und es wurden Schilder mit Geradeauspfeilen installiert. Sie zwingen die Autofahrer, weiter die Rollbergstraße entlang zu fahren. Denn genau an der Ecke Hans-Schiftan-Straße hat die Wache des Abschnitts 55 ihren Sitz. Und in den Augen der Polizei besteht die Gefahr, dass Linksabbieger einen Stau verursachen und Einsätze der Ordnungshüter behindern.

Der Stadtrat für Stadtentwicklung und Soziales, Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen), hat Verständnis für das Anliegen der Senioren. „Die aktuelle Lösung ist nicht ideal, weil Rollberg- und Morusstraße für einen solchen Verkehr einfach nicht ausgelegt sind.“ Andererseits sei es notwendig, dass die Polizeiautos jederzeit und ungehindert an- und abfahren können. „Das dürfen wir nicht einfach ignorieren“, so Biedermann. Das Bezirksamt werde aber mit allen Beteiligten weiterhin überlegen, wie sich die Belastungen zumindest reduzieren lassen.

Eine Maßnahme ist beschlossen. „Die Rollbergstraße soll geteert werden, aber erst wenn die Baustelle an der Karl-Marx-Straße fertig ist. Das Versprechen bringt im Moment gar nichts“, so Friberg.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 415× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 534× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 268× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 393× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.